Mai 6, 2024

Ein Schlußangriff vom Allerfeinsten

Auch wenn Erich G. Eliskases (1913 – 1997) sich nach dem Ausbruch des Krieges, im September 1939, entschlossen hatte, nicht mehr in seine Heimat zurück zu kehren, war er bereits zu Lebzeiten eine Legende geworden. Sein Name ist und bleibt stets mit den Vorkriegserfolgen verbunden, dazu gehören neben den grandiosen Auftritten bei den Schacholympiaden in Hamburg 1930 und Warschau 1935, die Berufung als Sekundant Alexander Aljechins beim WM-Kampf 1937, sowie die zahlreichen Turniererfolge, insbesondere in den Jahren 1936, 1938 und 1939, speziell der Sieg beim Turnier in Noordwijk 1938, vor Paul Keres und  Ex-Weltmeister Max Euwe.

In Frank Zellers und Tim Hagemanns Buch „Vergessene Meister“ finden wir folgendes Zitat über Erich Eliskases. „Er war ohne jeden Zweifel ein universeller Spieler von Weltformat, durchaus ähnlich den heutigen Spitzenspielern. Schwächen gibt es bei ihm kaum auszumachen, allemal ein Hang zu fehlender Initiative.“

Dabei wird sehr gerne außer Acht gelassen, dass Eliskases auch energisch angreifen konnte. Auch wenn dieser Angriff, gespielt beim Mailänder Turnier im Jahre 1938, gegen einen vermeintlich schwächeren Spieler geführt wurde, hat diese Spielweise den deutschen Großmeister Wolfgang Unzicker derart beeindruckt, das er auch noch Jahrzehnte später diesen Angriff „zu den besten Leistungen, die die Turniere der damaligen Zeit aufzuweisen hatten“ zählte.

Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie!

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