Mai 14, 2024

Dr. Thomas Thomsen (85) als Freund der FIDE geehrt

Das moderne Schach ist vor allem vom Turniergeschehen geprägt. Dabei dominiert die sportliche Dimension, so dass die kulturelle Dimension oft vernachlässigt wird. Sie wird besonders durch Sammler mit verschiedenen Schwerpunkten mit Leben erfüllt.  Am bekanntesten sind die Sammler von Büchern, als deren profiliertester Vertreter in Deutschland GM Lothar Schmid aus Bamberg (1928-2013) bekannt war. Andere sammeln Anstecknadeln, Briefmarken oder sonstige Schachutensilien. Kunstvolle Schachspiele jeglicher Art sind die Leidenschaft von Dr. Thomas Thomsen (85) aus Königstein (Taunus). Über 800 davon hat er in seinem Leben aus aller Welt zusammengetragen.

Chess Collectors International

Gegen Ende des vorletzten Jahres kam der Gedanke auf, Dr. Thomsen für seinen Lebensweg durch die FIDE ehren zu lassen. In der Begründung von Dr. Ulrich Schädler, dem Leiter des Schweizer Spielemuseums, der die Ehrung anregte, heißt es:

Dr. Thomsen ist zweifellos einer der wichtigsten Botschafter des Schachs, seiner Geschichte und seiner Kultur in unserer Zeit. Er war mehr als 20 Jahre lang, von 1992 bis 2014, Präsident von Chess Collectors International (CCI) und ist immer noch Ehrenpräsident der Organisation, die heute etwa 2000 Mitglieder aus mehr als 34 Ländern vereinigt. […] Darüber hinaus verleiht Dr. Thomsen großzügig Stücke aus seiner Sammlung für andere Ausstellungen sowie zur Illustration und Bereicherung schachbezogener Publikationen. In diesem Zusammenhang sollte man die erste temporäre Ausstellung erwähnen, die 2017 vom neu gegründeten „Haus der Europäischen Geschichte“ in Brüssel organisiert wurde, mit dem Titel „Interaktionen: Jahrhunderte des Handels, des Kampfes und der Schöpfung“, zu der er alle ausgestellten Schachsätze beisteuerte. Zuvor hat er an „Schachpartie durch Zeiten und Welten“, von Hans und Barbara Holländer, Heidelberg 2005, mitgewirkt, das anlässlich des 175-jährigen Jubiläums des „Hamburger Schachklubs von 1830″ und der damit verbundenen Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg erschienen ist. Kataloge wie die aus Wien und Hamburg wurden zu Standardwerken über die Geschichte des Schachs, seine Kultur, Literatur und Kunst.

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