Beim Aufräumen, Umsortieren, Staub aufwirbeln in meinen Gemächern stolperte ich über ein lang vermisstes Exemplar der englischen Schachzeitung Not the British Chess Magazine (N.T.B.C.M.), mutmaßlich aus dem Jahr 1984, als die Welt noch eine andere war – genügend Elefanten in Afrika, noch keine tödlichen Neonicotinoide auf den Feldern, die alle Insekten und bald dann auch uns dahinraffen werden – darum, Leute, kauft und unterstützt BIO-Lebensmittel, dringend dringend dringend.
Und 1984, Bayern wurde noch nicht jedes Jahr Meister damals, stattdessen auch mal der … Hamburger SV! (bedauerlicherweise nur war ich zu dieser Zeit noch nicht HSV-Supporter, sondern, sorry about that, ein Anhänger des FC Bayern München – so ist das manchmal in der Jugend, bei mir jedenfalls).
Doch ich schweife ab? Und in der Tag, das ist ja das Problem in diesem Internet, dass immer genug Platz ist zum Schreiben und die Sätze ewig weitergehen können, denn es gibt keine Seitenbegrenzung und mein Schachwelt-Blog-Präsident und Großmeister Jörg Hickl sieht das auch nicht so eng, so dass man theoretisch schreiben und schreiben und schreiben und schreiben könnte, und schreiben und schreiben und schreiben, bis irgendwann mal der Strom ausfällt oder man in die Küche muss, um abzuwaschen und damit den häuslichen Frieden zu wahren oder aber um ein kaltes Getränk aus dem Kühlschrank – aber genug der langen Worte.
Jetzt wieder Schach, versprochen!
Das Not the British Chess Magazine also von 1984, es erscheint nach eigenen Angaben ansonsten alle 150 Jahre. Noch ist also etwas Zeit, ehe die nächste Ausgabe auf den Markt kommt. Vorbestellen lohnt.
Weiterlesen bei Schach-Welt.de
Ich kann zur Auflösung des Falles beitragen. Da mir zahlreiche Unterlagen / Briefe / Mansuskripte / Analyseordner usw. aus der Feder von Robert Hübner vorliegen / vorlagen, kopiere ich hier den Text einer meiner Ebayauktionen:
„Versteigert wird die Durchschrift eines vierseitigen Berichtes von GM Robert Hübner, in dem der junge Spitzenspieler ausführlich auf die Vorkommnisse bei der Studentenolympiade 1972 in Graz zu seiner Partie gegen Rogoff eingeht. Hübner vereinbarte mit seinem Gegner nach 1. c4 remis. Dies sah die Turnierleitung als kritisch an, weil Remisvereinbarungen ohne einen einzigen Zug des Nachziehenden nicht durch das Reglement abgedeckt seien. Hübner, schwer beleidigt und in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt (Coronaprotestler seien gegrüßt), beleidigt im Bericht alle Organisatoren und Offiziellen der Veranstaltung. Sodann diktierte er Rogoff die folgende Zugfolge: 1.c4 Sf6, 2.Sf3 g6, 3.Sg1 Lg7, 4.Da4 0-0, 5.Dxd7 Dxd7, 6.g4 Dxd2+, 7.Kxd2 Sxg4, 8.b4 a5, 9.a4 Lxa1, 10.Lb2 Sc6, 11.Lh8 Lg7 (von Hübner jeweils mit Rufzeichen versehen), 12. h4 axb4.
Daraufhin setzte die nicht gerade amüsierte Turnierleitung die Partie erneut an und bat um wenige normale Züge mit dem unausweichlichen Remisschluß. Hübner weigerte sich jedoch anzutreten, Rogoff gewann die Partie kampflos, so wie es der Deutsche sehenden Auges provoziert hat. Lt. Hübner mag ein Komplott des ungarischen Mannschaftsführers diese Entscheidung herbeigeführt haben, damit Ungarn Silber gewinnt. Am Ende des Berichtes fordert Hübner die Grazer Turnierleitung auf, sich bei ihm zu entschuldigen. Leidtragende: Die übrigen Spieler der Deutschen Studentennationalmannschaft, die durch diesen Vorfall Platz 3 statt 2 belegte.“
Da ich nicht als Hübners größter Fan gelte, halte ich mich mit weiteren Kommentaren zurück. Gruß aus Solingen Bernd Schneider