Dezember 12, 2024

German Masters der Frauen: Trio an der Spitze nach Runde 7

Das German Masters der Frauen 2022 biegt auf die Zielgerade ein und so langsam kristallisieren sich die Favoritinnen auf den Sieg heraus. Heute konnten jedoch die bisher Führenden Jana Schneider und Melanie Lubbe kein Polster auf ihre Verfolgerinnen aufbauen. Im Gegenteil: Aus dem Führungsduo wurde ein Führungstrio!

Friedlich trennten sich Hanna Marie Klek und Jana Schneider. Gegen die bayerische Spitzenreiterin konnte Hanna Marie im Mittelspiel ein wenig Druckspiel gegen Janas Isolani aufziehen. Doch Jana hielt die Partie gekonnt in der Remisbreite und sicherte sich mit einem halben Punkt weiterhin den Platz an der Sonne.

Ebenfalls einen halben Zähler verzeichnen konnte Melanie Lubbe. Gegen Josefine Heinemann gewann sie zwar nach guter Eröffnungsvorbereitung und langem Kneten einen Bauern. Doch im Turmendspiel mit drei gegen zwei Bauern an einem Flügel war einfach nichts zu holen. Die logische Konsequenz war ein Remis auch an diesem Brett.

Zur Spitze aufschließen konnte Dinara Wagner. Musste sie in Runde 6 noch gegen Jana Schneider eine Niederlage quittieren, gelang ihr in Runde 7 sogleich ein starkes Comeback. Gegen die amtierende Deutsche Meisterin Elena Köpke behielt sie in beiderseitiger Zeitnot den besseren Überblick. Der Lohn hierfür war ein ganzer Mehrturm, sodass sich Elena nach Erreichen der Zeitkontrolle geschlagen gab.

Nach ihrem schlechten Start mit 0/2 hat sich Sarah Papp endgültig zurück ins Turnier gekämpft und steht nun wieder bei 50% der zu erzielenden Punkte. Gegen Brigitte Burchardt ging Sarah einiges an Risiko und schnappte sich einen Randbauern, auf den man nicht zwingend hätte Jagd machen müssen. Doch Brigitte ließ die Chance verstreichen, dem auf a2 unglücklich gestrandeten Läufer taktisch beizukommen. Im Anschluss konsolidierte Sarah ihre Stellung und verwertete das Mehrmaterial sicher zum Sieg.

Der letzte volle Punkt des Tages gelang Lara Schulze gegen Antonia Ziegenfuß. In einem scharfen Sizilianer opferte Antonia thematisch eine Qualität, um die weißen Bauern am Damenflügel zu zerrütten. Das erhoffte Gegenspiel stellte sich auch nach und nach ein. In Zeitnot gelang es Antonia dann jedoch nicht, die notwendige Harmonie in der schwarzen Stellung herzustellen und Lara ließ sich kein zweites Mal bitten. Auf der b-Linie kam sie dank einer starken Fesselung in partieentscheidenden Vorteil, den sie auch souverän nach Hause brachte.

Damit führen nach sieben Runden mit je 5 Punkten Jana Schneider, Melanie Lubbe und Dinara Wagner. Josefine Heinemann befindet sich mit 4,5/7 in Lauerstellung und wird sicherlich die Chance auf den Turniersieg nutzen, wenn sich die Tür für sie noch öffnen sollte. Die morgige achte Runde beginnt wie immer um 15:00 Uhr und kann bei Chessbase, Chess24 und chess.com verfolgt werden.

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