Mai 14, 2024

„Frechheit“: Michael S. Langer zur Umlage für die Schachjugend

Jedes Vereinsmitglied soll der Deutschen Schachjugend 50 Cent geben. Objektiv betrachtet, ist das natürlich viel zu wenig. Die Schachjugend entfacht Begeisterung, sie bindet hunderte ehrenamtliche Helfer, sie agiert ideenreich und offen, und in ihren Gremien geht es darum, was sich dem Schach Gutes tun lässt. Als einzige nationale Schachorganisation dieser Art ist sie viel mehr wert als 50 Cent pro Nase, sie ist ein unbezahlbarer Schatz.

Michael S. Langer würde dem wahrscheinlich zustimmen. Und doch ist der Präsident des Niedersächsischen Schachverbands so gar nicht einverstanden mit dem 50-Cent-Antrag, den beim kommenden Hauptausschuss DSB-Präsident Ullrich Krause und DSJ-Vorsitzender Malte Ibs stellen werden. Langer sagt, das sei so nicht abgesprochen gewesen. Und er wundert sich, dass die Jugend mitmacht.

Wir haben nachgefragt.

Michael, ich habe einen neuen Begriff aus der Schachverwaltung gelernt: „Grundausstattung“. Eine solche braucht die DSJ, und jeder von uns soll bezahlen, damit 45.000 Euro zusammenkommen. Eine Überraschung für dich?

Die Debatte um eine Erst- oder Grundausstattung ist durchaus geführt worden. Der DSJ e.V. muss technisch und personell ausgestattet sein, um seine Arbeit aufzunehmen. Das war bekannt, und die Einsicht, dass das Geld kostet, ist nicht vom Himmel gefallen. Aber es ist bei den Beratungen nie darum gegangen, dass zusätzliche Mittel von Beitragszahlern eingenommen werden müssen, um dieses Geld aufzubringen. Im Kongress und auch davor haben fast alle Befürworter der Loslösung unisono geradezu gebetsmühlenartig formuliert, dass sie den Anträgen der DSJ nur zustimmen, wenn für Verbände, Bezirke und Vereine keine Kosten entstehen, wenn also der DSJ e.V. für den Beitragszahler kostenneutral bleibt. Und das wurde zugesagt.

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