Markus Angst – Wie schon vor drei Tagen mussten sich auch in der 6. Runde der Europa-Mannschaftsmeisterschaft im montenegrinischen Budva beide Schweizer Mannschaften geschlagen geben.

Die Herren unterlagen den im bisherigen Turnierverlauf wenig überzeugenden Norweger 1:3. Dabei traf GM Nico Georgiadis zum dritten Mal in seiner Karriere auf Ex-Weltmeister Magnus Carlsen – und musste sich nach 70 Zügen mit Schwarz geschlagen geben.
Weil er unter Druck stand, opferte Georgiadis im 22. Zug eine Qualität (Turm gegen Läufer) für einen Bauern. Doch Carlsen stand danach leicht besser, baute seinen Vorteil kontinuierlich aus und gewann das Endspiel mit Turm und drei Bauern gegen Springer und drei Bauern sicher.
Dennoch fand der Schweizer Herren-Nationalcoach FM Felix Hindermann anerkennende Worte für den Schweizer Teamleader: «Nico Georgiadis verteidigte sich sehr hartnäckig, und Magnus Carlsen war gezwungen, einige einzige Gewinnzüge zu finden, die er jedoch leider auch fand. Ich war jedoch sehr beeindruckt von Nicos Resilienz – insbesondere nach seiner langen Turnierpause.»
Auch GM Sebastian Bogner verlor am zweiten Brett (gegen GM Aryan Tari). Dafür buchten GM Yannick Pelletier (gegen IM Elham Amar) und IM Oliver Kurmann (gegen IM Tor Fredrik Kaasen) gegen stärkere Gegner einen halben Punkt.
Die Schweizerinnen verloren gegen Polen – wie Norwegen bei den Herren die Nummer 8 der Startrangliste – knapp mit 1½:2½. Alexandra Kosteniuk feierte am ersten Brett einen schönen Sieg gegen die ebenfalls den Herren-GM-Titel tragende Monika Socko, während WIM Sofiia Hryzlova gegen WGM Jolanta Zawadzka remisierte.
Die Team-EM führt über neun Runden und dauert bis 20. November. Gespielt wird jeweils um 15 Uhr Lokalzeit (keine Zeitdifferenz zur Schweiz).
Herren
1. Runde: Schweiz (Nr. 28) – Holland (9) 1:3 (GM Georgiadis – GM J. van Foreest 0:1, GM Bogner – GM Warmerdam 0:1, GM Pelletier – GM Vrolijk ½:½, IM Kurmann – GM L. van Foreest ½:½). Dänemark (20) – Aserbeidschan (1) 2½:1½. Rumänien (2) – Österreich (21) 2:2. Schweden (22) – Deutschland (3) 1½:2½.
2. Runde: Färöer (36) – Schweiz 1½:2½ (FM Nielsen – Georgiadis ½:½, FM Poulsen – Pelletier 0:1, FM Egilstoft – Kurmann ½:½, IM Rodgaard – IM Bänziger ½:½). Deutschland – Ungarn 2½:1½. Österreich – Norwegen 2½:1½. Tschechien – England 2:2.
3. Runde: Slowenien (19) – Schweiz 2½:1½ (GM Fedossejew – Georgiadis ½:½, GM Subelj – Bogner ½:½, GM Sebenik – Pelletier 1:0, GM Borisek – Bänziger ½:½). Serbien – Deutschland 1½:2½. Polen – Frankreich 2½:1½. Israel – Holland 2:2.
4. Runde: Schweiz – Litauen (25) ½:3½ (Georgiadis – GM Laurusas 0:1, Bogner – GM Kazakouski ½:½, Kurmann – GM Pultinevicius 0:1, Bänziger – FM Klabis 0:1). Deutschland – Polen 2:2. Holland – Rumänien 2:2. Armenien – Israel 3:1.
5. Runde: Montenegro C (35) – Schweiz 1½:2½ (IM Kalezic – Bogner ½:½, IM Krivokapic – Pelletier 0:1, Draganic – Kurmann 1:0, Miletic – Bänziger 0:1). Armenien – Deutschland 1:3. Rumänien – Polen 3:1. England – Griechenland 2½:1½.
6. Runde: Norwegen (8) – Schweiz 3:1 (GM Carlsen – Georgiadis 1:0, GM Tari – Bogner 1:0, IM Amar – Pelletier ½:½, IM Kaasen – Kurmann ½:½). Deutschland – Rumänien 2:2. Holland – England ½:3½. Serbien – Armenien 2:2.
Rangliste nach 6 Runden: 1. Deutschland und England je 10. 3. Serbien und Rumänien je 9. Ferner: 30. u.a. Schweiz 4.
Einzelbilanz der Schweizer: GM Nico Georgiadis 1 Punkt aus 5 Partien, GM Sebastian Bogner 1½/5, GM Yannick Pelletier 3/5, IM Oliver Kurmann 1½/5, IM Fabian Bänziger 2/4.
Damen
1. Runde: Schweiz (11) – Island (27) 3½:½ (WIM/FM Georgescu – WIM Prudnykova 1:0, WGM Hakimifard – WGM Ptacnikova 1:0, WIM Hryzlova – Johannsdottir 1:0, WFM Manko – WFM Thorsteinsdottir ½:½). Georgien (1) – Israel (17) 3½:½. Slowenien (18) – Aserbeidschan (2) 1½:2½. Deutschland (3) – Griechenland (19) 2:2.
2. Runde: Ukraine (4) – Schweiz 2:2 (GM Uschenina – GM Kosteniuk ½:½, WGM/IM Buksa – Georgescu ½:½, WGM/IM Gaponenko – Hakimifard ½:½, GM Schukowa – Hryzlova ½:½). Spanien – Georgien 3:1. Aserbeidschan – Holland 2½:1½. Ungarn – Bulgarien 2:2.
3. Runde: Bulgarien (5) – Schweiz 2:2 (GM Stefanowa – Kosteniuk ½:½, WGM/IM Salimowa – Georgescu ½:½, WIM/FM Peytschewa – Hakimifard 1:0, WGM Krastewa – Hryzlova 0:1). Polen – Aserbeidschan 1:3. Frankreich – Spanien 3½:½. Deutschland – Serbien 2½:1½.
4. Runde: Schweiz – Armenien (7) ½:3½ (Kosteniuk – WGM/IM L. Mkrtchyan ½:½, Georgescu – WIM M. Mkrtchyan 0:1, Hakimifard – GM Danielyan 0:1, Hryzlova – WIM Gaboyan 0:1). Aserbeidschan – Frankreich 2:2. Deutschland – Ungarn 2½:1½. Georgien – Holland 2:2.
5. Runde: Kroatien (26) – Schweiz 1:3 (WGM Medic – Georgescu 0:1, WIM Berke – Hakimifard ½:½, WFM Ivekovic – Hryzlova ½:½, Mihaljevic – Manko 0:1). Aserbeidschan – Deutschland 2½:1½. Armenien – Frankreich ½:3½. Bulgarien – Serbien 3:1.
6. Runde: Schweiz – Polen (8) 1½:2½ (Kosteniuk – GM Socko 1:0, Georgescu – WGM/IM Kiolbasa 0:1, Hryzlova – WGM Zawadzka ½:½, Manko – WIM Sliwicka 0:1). Bulgarien – Aserbeidschan 2½:1½. Frankreich – Georgien 2½:1½. Holland – Deutschland 1½:2½.
Rangliste nach 6 Runden: 1. Frankreich 11. 2. Bulgarien 10. 3. Aserbeidschan und Deutschland je 9. Ferner: 15. u.a. Schweiz 6.
Einzelbilanz der Schweizerinnen: GM Alexandra Kosteniuk 2½/4, WIM/FM Lena Georgescu 3/6, WGM Ghazal Hakimifard 2/5, WIM Sofiia Hryzlova 3½/6, WFM Mariia Manko 1½/3.
Hier finden Sie die EMM-Resultate der Herren.
Hier finden Sie die EMM-Resultate der Damen.
Hier können Sie die Partien der Herren live mitverfolgen und nachspielen.
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