Caruana wurde in Miami geboren und verbrachte seine Kindheit in den USA. Er ist das dritte, späte Kind einer großen italienischen Familie. Schon in jungen Jahren wurden seine außergewöhnlichen schachlichen Fähigkeiten deutlich. Sein Vater, ein Vereinsspieler, widmete sein Leben der Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Talent seines Sohnes voll zum Tragen kam.
In Amerika wurde Fabiano von Myron Sher trainiert. Im Alter von 12 Jahren zieht der junge Schachspieler mit seinen Eltern nach Europa (seine älteren Kinder sind in den USA geblieben) – zunächst nach Spanien, wo er einige Jahre lang bei Boris Zlotnik studiert. Später zog Caruanas Familie nach Budapest, damit Fabiano mit Alexander Chernin arbeiten konnte. Tschernin gab seinem Schüler viel; er trainierte ihn nicht nur selbst, sondern organisierte auch zusätzliche Sitzungen mit Beljawski, Rasuwajew und anderen Großmeistern der sowjetischen Schule. Der junge Schachspieler war noch nicht einmal 15 Jahre alt, als er selbst den Titel eines Großmeisters errang.
Überzeugt von der Richtigkeit seines Weges, gab Fabiano schließlich den Gedanken an eine Ausbildung auf – tatsächlich studierte er nicht einmal in der Sekundarschule. Der italienische Verband tut viel, um den jungen Großmeister zu unterstützen, der bereits dreimal die nationale Meisterschaft gewonnen hat und die Mannschaft bei den Olympischen Spielen anführt. Fabiano ist ein starker Mannschaftsspieler, der mit dem Verein SchSM-64 zweimal russischer Meister geworden ist und beide Male eine Schlüsselrolle bei den Erfolgen der Mannschaft gespielt hat.
Die Einzelleistungen des jungen Großmeisters verbesserten sich allmählich: Er gewann C- und B-Turniere in Wijk aan Zee, Biel, Neu-Delhi, Reykjavik, Dortmund und Zürich, und errang Preise in Wijk aan Zee A, Bilbao und beim Tal Memorial. Caruana ist ein vielseitiger Schachspieler: nicht nur ein brillanter Taktiker, sondern auch ein sehr vielseitiger Spieler. Er ist in der Öffentlichkeit gut vorbereitet und spielt gerne das Endspiel. Seine Eigenschaften sind harte Arbeit und hohe Konzentration während des Spiels.
Fabianos Zusammenarbeit mit Vladimir Chuchelov hat hervorragende Ergebnisse gebracht. Der italienische Großmeister machte rasante Fortschritte: Er war fest in den Top Ten der Welt etabliert und nach seinem Sieg in Dortmund (Juli 2014) überschritt er die magische „2.800“-Marke.
Beim FIDE-Turnier der Kategorie 23 in St. Louis (USA, August-September 2014) erzielte Caruana ein phänomenales Ergebnis von 8,5 aus 10 Punkten, 3 (!) Punkte vor dem Zweitplatzierten Magnus Carlsen, und kam auf 35 (!) Elo-Punkte. Ein weiterer großer Erfolg ist sein Sieg in der FIDE-Grand-Prix-Serie 2014-2015, den er in der Endrunde in Chanty-Mansijsk (Mai 2015) errang. Damit erhielt Fabiano zum ersten Mal das Recht, am Kandidatenturnier teilzunehmen. Im Hauptqualifikationsturnier, das im März 2016 in Moskau stattfand, kämpfte Caruana bis zur letzten Runde um den ersten Platz, verlor aber die entscheidende Partie gegen Sergei Karjakin.
Im Juni 2015 kehrte Caruana in die US-Rangliste zurück und gewann das Traditionsturnier in Dortmund. 2016 wurde er als Teil des US-Teams Olympiasieger, mit Fabiano Caruana am ersten Brett beim Turnier der Nationen in Baku.
2018 war ein sehr erfolgreiches Jahr für den amerikanischen Großmeister: Im März belegte er den ersten Platz beim Kandidatenturnier in Berlin und gewann dann zwei weitere Superturniere in Baden-Baden und Stavanger, wobei er beide Male den Weltmeister Magnus Carlsen schlug.
Die Schachwelt freute sich sehr auf den Titelkampf zwischen Carlsen und Caruana, bei dem der Erste und der Zweite der Weltrangliste zum ersten Mal seit 1990 um den Titel kämpfen würden. Das Match, das im November 2018 in London stattfand, war eine außergewöhnlich hart umkämpfte Angelegenheit: Zum ersten Mal überhaupt endeten alle 12 Partien mit klassischer Kontrolle mit einem Remis! Erst im Tie-Break bewies der Weltmeister Magnus Carlsen seine Überlegenheit.
Im Januar 2020 gewann Fabiano Caruana das Hauptturnier des Tata Steel Masters in Wijk aan Zee: Er erzielte 10 von 13 Punkten (+7 =6, keine Verluste) und lag zwei Punkte vor dem zweitplatzierten Magnus Carlsen.
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