November 4, 2024

Esipenko macht den Giri, Firouzja macht den Carlsen

Da ich neben den reinen Ergebnissen immer auch berücksichtige, wie sie zustande kamen, gebe ich das Titelbild nicht dem Spieler, der im Zeitraum dieses Berichtes dreimal hintereinander gewann und dadurch momentan die Tabelle anführt – sondern einem bisher „unbekannteren“ für zwei Siege in Runde 7 und 8. Der junge Mann heißt Andrey Esipenko.

Ebenfalls gleich zu Beginn sei erwähnt, dass auch Jorden van Foreest im Zeitraum dieses Berichts zweimal nacheinander gewann (Runde 6 und 7) und damit natürlich seine Turniersituation ebenfalls verbesserte.

Warum Esipenko den Giri machte, das kommt später im Bericht. Ob er auch den Kramnik machen wird, wissen wir am Ende des Turniers. Erst gewann er mit Schwarz und meinte anschließend „so kenne ich mich kaum“, und dann gewann er auch mit Weiß. Und warum machte Firouzja den Carlsen? Bisher war es üblich, gegen den Norweger zu patzen, nun profitierte Firouzja von gegnerischen Fehlern. Er selbst hat das nicht umgesetzt bzw. kann halt nicht gegen sich selbst patzen, also machte er es zu Turnierbeginn gegen Carlsen. Aber das ist mittlerweile eher turnier-irrelevant, damit sind wir quasi wieder bei Esipenko.

So steht es nach acht von dreizehn Runden: Firouzja 5.5/8, Giri, Caruana, Esipenko, van Foreest 5, Grandelius 4.5, Harikrishna und Carlsen 4, Wojtaszek 3.5, Anton Guijarro, Vachier-Lagrave, Tari, Duda 3, Donchenko 2.5. Damit zwei Vierergrüppchen, die nicht einmal einen halben Punkt Abstand voneinander einhalten, aber auch Individualisten. Dazu gehört Grandelius, der nach dem ersten und vor dem zweiten Ruhetag zuerst von Vachier-Lagraves Formschwäche (oder ist es, s.u., ein Masterplan?) profitierte, dann aber von Giri für seine naive Einstellung in dieser Partie bestraft wurde. Dazu gehört weiterhin Donchenko, wobei der ebenfalls formschwache JK Duda sich bemühte, ihm am Tabellenende Gesellschaft zu leisten.

Fotos habe ich wieder hier gefunden, © Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2021.

Und nun Runde für Runde – am entschiedendsten war Runde 7, am turnierrelevantesten ist generell die jeweils letzte Runde, also nun Runde 8. Aber der Reihe nach:

In Runde 5 gab es am Ende nur einen Sieger und einen Verlierer, jeweils zwei war möglich aber die andere Partie war ohnehin nicht so turnierrelevant.

Grandelius-MVL 1-0, warum das denn? Weil der Franzose in der Mutter aller Bauernraub-Varianten, also in seinem geliebten Najdorf-Sizilianer, daneben griff. Bis zum 14. Zug war es zwar nicht mehr Hauptvariante, aber noch bekannt – auch MVL kannte es aus eigener Erfahrung. Zunächst wiederholte er nicht seinen Fehler gegen Caruana, Norway Chess 2019, im 19. Zug machte er einen anderen Fehler. 19.-Sh5 nebst möglicher Zugwiederholung war Pflicht, nach 19.-De6? 20.Txb7 hatte Weiß paradoxerweise einen Mehrbauern – sowie weitere Trümpfe, die den vollen Punkt einbrachten.

Im anschließenden Interview sagte Grandelius, dass er gegebenenfalls nicht die Züge wiederholt hätte – das kann man glauben oder nicht, wir wissen es schlicht und ergreifend nicht.

Anton-Tari 1-0 0-1 1/2: Mit der Eröffnungswahl Berliner Spanier zeigte der andere Norweger Remisabsichten, schließlich ist für ihn jeder halbe Punkt im Turnier ein Erfolgserlebnis. Aber im Endspiel wurde er zunächst komplett überspielt. Dann machte David Anton zwei entgegengesetzte Fehler: erst hat er seinen König nicht aktiviert, dann machte er genau das – beides konnte einen halben Punkt kosten. Nach 39.Kf2! statt 39.Tb5? bekäme Schwarz kein Gegenspiel am Damenflügel – der weisse König könnte sich rechtzeitig um einen Freibauern dort kümmern und drei (3) weisse Freibauern am Königsflügel blieben siegbringend. So kostete ein schwarzer Freibauer am Damenflügel Weiß eine Figur, und dann war 52.Kf4? an sich wieder falsch. Aber Tari fand nicht den quasi-studienartigen Gewinnweg, also Remis.

Generell zeige ich Spieler mit 50% oder weniger eher nicht, in diesem Bericht einige Ausnahmen. Die erste für Magnus Carlsen. Rein schachlich läuft es ja nicht, ansonsten zeigt er durchaus Normalform – was Ähms und Ähs in Interviews betrifft, und auch betrifft flegelhaftes Verhalten am Brett. Das soll wohl den Gegner irritieren und zu Fehlern motivieren, in dieser Runde war er dagegen immun:

Carlsen-Donchenko 1/2 war ebenfalls ein Najdorf-Sizilianer, in dem der Norweger dann sein großes Talent zeigte: nach etwas Geplänkel wurde daraus ein objektiv ausgeglichenes Endspiel. Nach der Zeitkontrolle musste Donchenko einige genaue und einzige Züge finden, diese Aufgabe löste er – wie gesagt, nach der Zeitkontrolle (vergleiche unten).

In Runde 6 zwei Partien mit Sieger und Verlierer, und eine mit einer verpassten Chance für einen der Protagonisten.

van Foreest – Anton 1-0: Ein schwarzer Turm verirrte sich auf h5, Weiß nutzte das energisch aus. Belohnung für Jorden:

Erst durfte er sich auf dem Sofa etwas ausruhen, und dann ….

ein Interview.

Donchenko-Firouzja 0-1: Firouzja profitierte davon, und Donchenko wurde es zum Verhängnis dass die Partie vor der Zeitkontrolle entschieden wurde. In der zweischneidigen Noteboom-Variante ging es hin und her, dann bekam Firouzja Oberwasser und dann hat 32.-b2? eigentlich-objektiv den ganzen Vorteil wieder eingestellt. Natürlich droht -b1D, also muss Weiß diesen Bauern verspeisen, aber wie? Intuitiv würde ich sagen, dass 33.Dxb2 Tb8 (egal welcher schwarze Turm zuerst) nicht funktionieren kann, während 33.Lxb2 jedenfalls gehen könnte. Engines geben mir recht, wobei der Weg zum Ausgleich danach schmal und kompliziert ist: 33.Lxb2 Txc5 34.Dd4! (oder 34.Db4!) 34.-Txf5 35.Dxe4! Dxf2+ 36.Kh2! – Weiß muss also zulassen, dass Schwarz einen Turm mit Schach schlägt aber danach hat er eigene Trümpfe: der eine schwarze Turm ist angegriffen, der andere gefesselt und da ist auch noch der weisse e-Freibauer.

Nach knapp 3 Minuten spielte Donchenko 33.Dxb2 und verlor. Er muss sich nicht grämen, war ja für einen guten Zweck: den Firouzja-Hype. Daher wurde auch das spätere 38.-Db8 überschwänglichst gelobt, das kann man durchaus finden: die schwarze Dame muss ohnehin ziehen (nach Damentausch wäre die weisse Welt mehr als in Ordnung), und wenn man 38.-Dc7 betrachtet kommt man eventuell auch auf den mouse slip 38.-Db8.

Firouzja kopierte Carlsen doppelt: erst überhastet in Zeitnot – bezieht sich auf 32.-b2 an sich, nicht auf die vier Minuten die er dafür verwendete – und dann mit einem Angriff gewinnen, der eigentlich nicht siegbringend war. Das bezieht sich auf Duda-Carlsen aus dieser Runde (siehe gleich) sowie auf Carlsen-Firouzja aus Runde 1.

Duda-Carlsen 1/2: Carlsen konnte gewinnen, dafür musste er im 36. Zug nur das machen, was er eigentlich oft und gerne macht: im Prinzip nichts. 36.-Kf7 war aus der Rubrik „Du bist wieder dran!“ und „die Drohung ist stärker als die Ausführung“. Den Zug kann man schon finden, nicht direkt ersichtlich warum er so stark ist. Nun droht tatsächlich 37.-Sb4 mit der Doppeldrohung -TxLd4 und -Sd3 mit Qualitätsgewinn. Carlsen spielte nach nur 11 Sekunden sofort 36.-Sb4, darauf hatte Duda die Ausrede 37.Tc8+ SCHACH nebst 38.Le3, ein sicheres Feld für den Läufer. Und nun war und blieb es ausgeglichen. Zuvor Dudas erster Versuch, Donchenko am Tabellenende Gesellschaft zu leisten – hätte ohnehin nicht funktioniert, da Donchenko ja ebenfalls verlor.

Emil Sutovsky suggerierte auf Twitter, dass Carlsen nach all dem Schnellschach im Internet nicht in der alten und vorübergehend neuen Welt „klassische Bedenkzeit“ angekommen ist.

Runde 7 mit fünf (5) entschiedenen Partien, aber ich beginne mit Carlsen:

Er hat offenbar schlechte Laune, warum das denn? Die Partie gegen Harikrishna verlief eigentlich nach Wunsch – ohne viel Mittelspiel direkt ein Endspiel. Nur der zweite Teil des Carlsen-Konzepts „nun macht der Gegner einen Fehler“ trat nicht ein – Remis.

Damit gibt es zwei Möglichkeiten: auch in den Niederlanden wurden FFP2-Masken verpflichtend, und dafür muss man sich glatt rasieren was Carlsen nicht gefiel – ist aber meines Wissens nicht der Fall. Dann lag es wohl daran, dass die Turnierleitung Carlsens Wunsch „Schluss mit klassischer Bedenkzeit, ab sofort Schnellschach“ verweigerte.

Anton-Donchenko wurde auch Remis, aber nun ein Foto von Donchenko:

Zusammen mit Firouzja (s.o.) vertritt er im Turnier auch Aronian und dessen bunte Hemden – dieses war aber wohl schon recht oft in der Waschmaschine.

Bei den fünf anderen Partien beginne ich mit der zu diesem Zeitpunkt turnier-irrelevantesten:

Vor der Runde sah Esipenko für einen 18-jährigen ziemlich alt aus. Nein, Desinfektion der Schachfiguren ist (neue) Aufgabe des Schiedsrichters.

Dann nahmen die Spieler Platz – wie eingangs erwähnt, Esipenko hatte Schwarz gegen Wojtaszek. Ich habe mir mal angeschaut, wann und wie er zuvor mit Schwarz gewann:

Das war 2017 bei der Schnellschach-WM gegen Karjakin. Eigentlich kann Esipenko kein Schach spielen – zwei Bauern weniger und drei seiner Figuren hängen. Dass er diese Stellung trotzdem gewann bedeutet wohl, dass er doch Schach spielen kann. Mit Schwarz am Zug wäre es ja sehr einfach – aber auch Weiß am Zug war machtlos.

Das war im Januar 2020 in Gibraltar gegen Cheparinov – Weiß am Zug hatte keinen sinnvollen und gab daher auf. Es gab noch weitere Schwarzsiege von Esipenko, allzu viele aber tatsächlich nicht.

Nun wollte Wojtaszek wohl mit Weiß nach zuvor sechs Remisen gewinnen, also 4.f3!? gegen Nimzo-Indisch, aber Esipenko überraschte ihn mit einem seltenen Abspiel und bekam Oberwasser. Diesmal kein schwarzer Springer auf d4, dafür landete ein Pferd auf a1 – ohne da einen Turm zu schlagen. Es war eine Mehrfigur – Weiß beeilte sich etwas zu sehr, diese zurück zu erobern und landete in einem schlechten Endspiel, das er dann verlor.

Das war „Jugend besiegt Erfahrung“, weiter mit dem Duell zweier recht junger Spieler:

Tari – van Foreest 0-1 war ein erstaunlich glatter Schwarzsieg, der andere Norweger kam mit Jordens unkonventioneller Eröffnung gar nicht zurecht.

Nun relativ junge Spieler, die bereits Elo über 2700 haben:

Firouzja-Duda 1-0 war eine merkwürdige Partie: Nicht ganz klar, ob Duda eine Qualität opferte oder einstellte – jedenfalls bekam er soviel Kompensation, dass Weiß dann die Qualle retournierte. Das Läuferopfer im Endspiel war dagegen eindeutig absichtlich, dafür bekam er zwei bis drei Bauern und auch laut Engines genug Kompensation. Die kam ihm dann aber abhanden, so gewann Firouzja.

Nun zwei in diesem Turnier relativ alte Spieler:

Giri-Grandelius 1-0 war Sizilianisch, und zwar (auf dem Foto noch nicht klar) Najdorf. Bis zum 25. Zug folgte Grandelius der Eröffnungs-Empfehlung eines gewissen Anish Giri – auch wenn beide schon zuvor viel Bedenkzeit investierten. Das war dann ein für Schwarz akzeptables Endspiel, aber ab hier war Giri der bessere Spieler.

Weiterer Unterricht im anschließenden Postmortem, und dann …..

vielleicht kein Platz auf dem Sofa (Giri neigt eher dazu, sofort Computer zu seinen Partien zu befragen), aber jedenfalls ein Interview des Siegers.

Bleibt noch eine Partie zweier Spieler, die sich bereits gut kennen:

Caruana-MVL 1-0: Im Fernsehen gibt es mitunter Wiederholungen, in diesem Turnier auch: Najdorf, Bauernraub-Variante und Schiffbruch für den Franzosen. Genau dasselbe Abspiel wie zuvor gegen Grandelius war es natürlich nicht – Caruana überraschte seinen Gegner mit dem recht seltenen 10.Le2, die nächsten Züge waren noch seltener und am Ende verschlechterte MVL die letzte Datenbank-Partie Martin del Campo – Herrera (nein, ich kenne diese Spieler auch nicht, sie haben Elo ca. 2450). Herr Herrera spielte 13.-cxd5, MVL wählte 13.-exd5 und das hatte Vor- und Nachteile: Der Vorteil war, dass Caruana nicht mehr im Buch war, der Nachteil dass Schwarz nach 14.e6! auf Verlust steht und das kam nach 33 Minuten. MVL wertete sich tapfer und verzweifelt, aber die Partie war im höheren Sinne schon hier entschieden.

Die dritte Ausnahme zu „kein Foto von Spielern mit 50% oder weniger“, die zweite war für Donchenko weil er Deutscher ist. Vachier-Lagrave bereitet sich vielleicht schon auf (sofern es stattfindet) ein noch wichtigeres Turnier vor: erfahrungsgemäß muss man für ein gutes Abschneiden im Kandidatenturnier in Wijk aan Zee schlecht abschneiden, und umgekehrt. Extra Druck hat der Franzose ja, seit sich Nepomniachtchi für 0/0 in Wijk aan Zee entschieden hat (wohl wegen Corona, Details unbekannt).

Zu Runde 8 vor allem zu zwei Partien:

Esipenko-Carlsen 1-0! hatte ein bisher nicht öffentlich erwähntes Vorspiel. Carlsens Sekundanten wollten, dass er auch mal dynamisch spielt – Najdorf! Carlsen meinte zwar „Ähm äh, das kann ich doch nicht!“ aber konnte sich nicht durchsetzen. Am Brett dann das: Esipenko überraschte Carlsen mit einem seltenen aggressiven Abspiel, Carlsen wurde (siehe Foto) mit 12.-Dh4?! kreativ aber das kann er eben nicht. Mit 16.-Sc6? übersah der Norweger das Scheinopfer 17.Scxb5!, und zum Rest der Partie siehe oben Caruana-MVL: Schwarz leistete noch Widerstand aber es war hoffnungslos.

Carlsen war sich dessen wohl bewusst, zurück zu Esipenko. Nach der Partie ebenfalls siehe oben:

Erst Entspannung auf dem Sofa und dann ein Siegerinterview (siehe Titelfoto).

Warum machte Esipenko den Giri? Auch der polyglotte Niederländer konnte beim ersten Mal in der A-Gruppe in Wijk aan Zee seine erste Partie mit klassischer Bedenkzeit gegen Carlsen gewinnen, das war anno 2011. Warum kann er auch den Kramnik machen? Da muss ich etwas ausholen: Generell erzielten Carlsen-Bezwinger in Wijk aan Zee insgesamt maximal 50% – verdiente Strafe für Majestätsbeleidigung, wobei 6.5/13 für den Debütanten Giri ein gutes Ergebnis war.

Vor 2011 war das aber nicht der Fall, und Vlad Kramnik war 2010 der letzte Spieler, der trotz Sieg gegen Carlsen in Wijk aan Zee insgesamt erfolgreich war – auch wenn 8/13 nur Platz 2 einen halben Punkt hinter Carlsen bedeutete. 2007 galt es erst recht nicht, da machte Debütant (in der A-Gruppe) Carlsen den Donchenko und wurde geteilt Letzter.

Dann war da noch Harikrishna-Firouzja 0-1, warum das denn? Erst gab Harikrishna dem Gegner mit 14.gxf6 h4! 15.fxg7 Lxg7 16.Le5 Sgxe5 17.dxe5 Sxe5 genau das, was dieser wollte – 14.h4! und Weiß steht prima. Das reichte aber noch nicht, vor der Zeitkontrolle fand der Inder dann den Verlustplan 33.f4?! (unnötig lockernd) und 37.Sf4? – entfernt die Blockade des schwarzen Bauern auf d4 und aktiviert damit das zuvor schlafende schwarze Läuferpaar. Da Firouzja danach suboptimal spielte bekam Hari im Endspiel erneut eine Remischance, nutzte sie jedoch nicht.

Harikrishna machte es wie Donchenko: mit Schwarz gegen Carlsen fehlerfrei, mit Weiß gegen Firouzja nicht. Warum machte das der generell solide Inder? Wie bereits erwähnt, für einen guten Zweck: den Firouzja-Hype. Immerhin provoziert Firouzja mit ideenreich-aktiv-provokativem Spiel gegnerische Fehler, Carlsen verzichtet auch darauf bzw. braucht das nicht.

Die anderen Partien dieser Runde endeten Remis, Duda war damit gegen Anton gut bedient: vor der Zeitkontrolle verpasste der Spanier den richtigen Moment, eine verrammelt-italienische Stellung mit d6-d5 komplett zu öffnen mit üblen Absichten dem weissen König gegenüber. Mit einer Niederlage hätte Duda nun tatsächlich den letzten Platz mit Donchenko geteilt.

Wie geht es nun weiter? Nach dem Ruhetag u.a. mit der Spitzenpaarung Firouzja-Esipenko. Nach Elo hochkarätiger ist aber Giri-MVL – Team Giri sucht wohl momentan nach einem weiteren seltenen Najdorf-Abspiel, oder wollen sie französische Grünfeld-Kenntnisse testen? Donchenko hat Schwarz gegen van Foreest, Duda müsste sich anstrengen um mit Schwarz gegen Tari zu verlieren. Das komplette Restprogramm ist noch zu umfangreich um es zu besprechen. Später in Runde 11 und 12 wird sich zeigen, ob auch die voll etablierten Caruana und Giri die Zeichen der Zeit erkannt haben und gegen Firouzja patzen. Zu Anfang hatte Carlsen das versucht, indem er angriffslustig aber inkorrekt zwei Bauern opferte – dafür wurde er aber nicht bestraft sondern gar belohnt. Dann erteilte MVL dem Medienliebling Firouzja in für den schlechter Stellung Amnestie – aber das war vielleicht auch schon Teil seines Masterplans „Vorbereitung auf das Kandidatenturnier“.