Es war einmal ein kleines Dorf, in dem Schach eine große Rolle spielte. Jeden Winter veranstalteten die Dorfbewohner ein großes Turnier auf dem Dorfplatz, direkt neben dem prachtvoll geschmückten Weihnachtsbaum. Doch in diesem Jahr war alles anders: Der Winter war hart, die Stimmung gedrückt, und niemand hatte wirklich Lust zu spielen.
Emil, ein schachbegeisterter Junge, wollte das nicht hinnehmen. Eines Abends schlich er sich zum Weihnachtsbaum, stellte ein kleines Schachbrett unter die funkelnden Zweige und flüsterte: „Liebes Weihnachten, wenn du wirklich magisch bist, dann bring uns Freude – und ein unvergessliches Schachturnier.“
Da begann der Baum plötzlich zu leuchten, und ein geheimnisvoller Wind wehte durch das Dorf. Als Emil neugierig aufs Schachbrett blickte, traute er seinen Augen kaum: Die Figuren bewegten sich von selbst! Sie marschierten auf das Brett, stellten sich in einer perfekten Startaufstellung auf und warteten.
Bald hatten sich die ersten Dorfbewohner versammelt, angelockt vom seltsamen Licht. „Was ist denn hier los?“ murmelte der alte Herr Bauer, der beste Schachspieler des Dorfes. Emil erklärte es kurz, und Herr Bauer setzte sich zögernd hin, um gegen den magischen Gegner anzutreten. Doch egal, wie klug er zog – die magischen Figuren waren ihm immer einen Schritt voraus.
Bald traute sich jeder ans Brett, ob alt oder jung. Die Figuren passten sich dem Können des Gegners an: Anfänger gewannen ein paar Züge, die Profis mussten sich richtig anstrengen. Und bei jedem Spiel wurden die Spieler mit kleinen, magischen Geschenken belohnt: ein warmer Schal, ein köstlicher Lebkuchen oder eine Kerze, die nie ausging.
Am Ende der Nacht, als der letzte Zug gespielt war, stand Emil wieder vor dem Baum. „Danke“, flüsterte er. Der Baum flackerte einmal golden auf – als hätte er verstanden.
Seit diesem Tag erinnert sich das Dorf an den „magischen Weihnachtszug“ und feiert jedes Jahr ein besonderes Weihnachtsschachturnier, bei dem es nicht ums Gewinnen, sondern um Freude und Gemeinschaft geht.
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