Oktober 15, 2024

Die FIDE liftet die ELO-Ratings zwischen 1000 und 2000 – neue Untergrenze 1400

Markus Angst Ab heute Freitag haben alle in der Führungsliste des Weltschachbunds FIDE vertretenen Spieler(innen) mit einem Rating zwischen 1000 und 2000 eine höhere ELO-Zahl.

Mit der Rating-Korrektur verdichtet die FIDE das Feld 1000 bis 2000 ELO.

Grund für dieses Lifting ist gemäss Michael Jähn, FIDE Arbiter und Mitglied der Schiedsrichterkommission des Schweizerischen Schachbundes (SSB), «die Deflation der ELO-Zahlen im Bereich unter 2000. Weil das Feld zu weit auseinanderliegt, stimmt die ‚theoretische‘ Gewinnerwartung nicht mit der praktischen überein. Mit der Korrektur wird das ELO-Feld 1000 bis 2000 verdichtet.»

Die Formel hierzu lautet: EloNeu = EloAlt + 0,4 x (2000 – EloAlt) = 0,6 x EloAlt + 800. Konkret erhält jedermann/-frau einen Aufschlag von 40 Prozent seiner Differenz zu 2000 ELO: 1000 → à 1400 (zugleich neue Untergrenze), 1500 → 1700, 2000 → 2000, 2100 → 2100 usw.

Die Deflation der ELO-Werte führte über Jahre hinweg gerade im Bereich unter 2000, einhergehend mit sich vergrössernden Differenzen zu unrealistischen Punkterwartungen. Nun werden die ELO-Differenzen mit dem Komprimierungsfaktor 0,6 Richtung 2000 zusammengeschoben. Aus der Differenz 100 wird 60, aus 200 wird 120, aus 10 wird 6 usw.

Hinzu kommt auch ein künstliches Lifting für Anfänger: zwei Remisen gegen fiktive 1800. Die Massnahme wird mittelfristig auch die ELO über 2000 mehr oder weniger steigen lassen.

Auf die SSB-Führungsliste hat die Korrektur der FIDE-ELO keine direkten Auswirkungen.

Auf der FIDE-Website finden Sie einen interessanten (englischen) Report zur Korrektur der FIDE-ELO.