Markus Angst – Ab heute Freitag haben alle in der Führungsliste des Weltschachbunds FIDE vertretenen Spieler(innen) mit einem Rating zwischen 1000 und 2000 eine höhere ELO-Zahl.

Grund für dieses Lifting ist gemäss Michael Jähn, FIDE Arbiter und Mitglied der Schiedsrichterkommission des Schweizerischen Schachbundes (SSB), «die Deflation der ELO-Zahlen im Bereich unter 2000. Weil das Feld zu weit auseinanderliegt, stimmt die ‚theoretische‘ Gewinnerwartung nicht mit der praktischen überein. Mit der Korrektur wird das ELO-Feld 1000 bis 2000 verdichtet.»
Die Formel hierzu lautet: EloNeu = EloAlt + 0,4 x (2000 – EloAlt) = 0,6 x EloAlt + 800. Konkret erhält jedermann/-frau einen Aufschlag von 40 Prozent seiner Differenz zu 2000 ELO: 1000 → à 1400 (zugleich neue Untergrenze), 1500 → 1700, 2000 → 2000, 2100 → 2100 usw.
Die Deflation der ELO-Werte führte über Jahre hinweg gerade im Bereich unter 2000, einhergehend mit sich vergrössernden Differenzen zu unrealistischen Punkterwartungen. Nun werden die ELO-Differenzen mit dem Komprimierungsfaktor 0,6 Richtung 2000 zusammengeschoben. Aus der Differenz 100 wird 60, aus 200 wird 120, aus 10 wird 6 usw.
Hinzu kommt auch ein künstliches Lifting für Anfänger: zwei Remisen gegen fiktive 1800. Die Massnahme wird mittelfristig auch die ELO über 2000 mehr oder weniger steigen lassen.
Auf die SSB-Führungsliste hat die Korrektur der FIDE-ELO keine direkten Auswirkungen.
Auf der FIDE-Website finden Sie einen interessanten (englischen) Report zur Korrektur der FIDE-ELO.
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