April 26, 2024

Abschluss des Mitropa-Cups in Radenci: beide Schweizer Teams auf Rang 8

Die beiden Schweizer Mitropa-Cup-Teams mit Coach IM Milan Novkovic (links).

Markus Angst – Der diesjährige Mitropa-Cup im slowenischen Radenci wird definitiv nicht als Höhepunkt in die Schweizer Schachgeschichte eingehen. Während die mit grossen Erwartungen gestarteten Schweizer punktgleich mit dem Letztplatzierten auf dem 8. Platz landeten, vermieden die ersatzgeschwächt angetretenen Schweizerinnen wenigstens die Rote Laterne.

Die in der Schlussrunde ohne den überragenden GM Yannick Pelletier (5 Punkte aus sieben Partien) spielenden Schweizer verabschiedeten sich aus dem Turnier, wie sie vor acht Tagen gestartet waren – mit einer Niederlage (1½:2½ gegen Italien).

Vor Jahresfrist in Italien als Vierte nur haarscharf an einer Medaille vorbeigeschrammt, mussten sie sich heuer mit 7 Punkten aus neun Begegnungen und dem enttäuschenden 8. Rang begnügen – punktgleich mit Schlusslicht Frankreich. Und dies, obwohl sie als einzige der zehn Mannschaften mit drei Grossmeistern antraten und auf Basis der Top-4-Spieler die Nummer 1 waren.

Die Schweizerinnen hingegen gewannen das Schicksalsspiel um die Rote Laterne zwischen den beiden Tabellenletzten gegen die mit vier WFM spielende Slowakei mit 3:1 (Siege für WFM Lena Georgescu, WFM Camille De Seroux und Natalie Pellicoro). Damit beendeten sie das Turnier auf dem 8. Platz unter neun Equipen und erfüllten damit ihr Soll. Erfolgreichste Punktesammlerin war Teamleaderin Lena Georgescu (4 aus 8), die damit ebenso im ELO-Plus war wie Nathalie Pellicoro (2½/7), Yannick Pelletier und FM Theo Stijve (3/7).

Sieger bei den Herren wurde nach einem packenden Vierkampf um den Turniersieg Ungarn (12 Punkte) dank der besseren Zweitwertung vor dem punktgleichen Tschechien, Österreich (11) und der Slowakei (10). Bei den Damen gewann Kroatien (13) vor Frankreich (11) und Ungarn (10).

Im kommenden Jahr findet der Mitropa-Cup in Davos statt.

Herren

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Ungarn 12 (22). 2. Tschechien 12 (20½). 3. Österreich 11 (19½). 4. Slowakei 10 (18). 5. Deutschland 9 (18½). 6. Italien 8 (17½). 7. Kroatien 7 (17½). 8. Schweiz 7 (16½). 9. Slowenien 7 (16). 10. Frankreich 7 (14).

1. Runde: Frankreich – Schweiz 2½:1½ (FM Travadon – GM Bogner 0:1, IM Joie – GM Studer ½:½, FM Di Nicolantonio – IM Gähwiler 1:0, FM Eugène – FM Stijve 1:0). Deutschland – Ungarn 2:2. Tschechien – Österreich 2:2. Italien – Slowenien 2½:1½. Slowakei – Kroatien 2½:1½.

2. Runde: Schweiz – Slowakei 1:3 (Bogner – IM Gazik 0:1, GM Pelletier – IM Druska ½:½, Studer – GM Repka 0:1, Stijve – FM Sahidi ½:½). Ungarn – Kroatien 2:2. Deutschland – Tschechien 1½:2½. Österreich – Italien 2:2. Slowenien – Frankreich 2:2.

3. Runde: Kroatien – Schweiz 3½:½ (GM Jovanic – Bogner 1:0, GM Kovacevic – Pelletier ½:½, IM Tica – Studer 1:0, FM Srbis – Gähwiler 1:0). Tschechien – Ungarn 1½:2½. Italien – Deutschland 2:2. Frankreich – Österreich 1½:2½. Slowakei – Slowenien 2½:1½.

4. Runde: Ungarn – Schweiz 1½:2½ (GM Mihok – Bogner ½:½, IM Nagy – Pelletier 0:1, IM Kozak – Gähwiler 1:0, FM Csiki – Stijve 0:1). Tschechien – Italien 2½:1½. Deutschland – Frankreich 1:3. Österreich – Slowakei 2½:1½. Slowenien – Kroatien 2½:1½.

5. Runde: Schweiz – Slowenien 3½:½ (Bogner – GM Sebenik ½:½, Pelletier – IM Tomazini 1:0, Studer – Janzelj 1:0, Stijve – FM Subelj 1:0). Frankreich – Tschechien ½:3½. Italien – Ungarn 1:3. Kroatien – Österreich 1:3. Slowakei – Deutschland 2½:1½.

6. Runde: Österreich – Schweiz 2:2 (GM Dragnev – Bogner ½:½, IM Blohberger – Pelletier ½:½, IM Mesaros – Studer 0:1, IM Horvath – Stijve 1:0). Italien – Frankreich 3:1. Tschechien – Slowakei 3:1. Ungarn – Slowenien 1½:2½. Deutschland – Kroatien 2½:1½.

7. Runde: Schweiz – Deutschland ½:3½ (Pelletier – IM Perske ½:½, Studer – GM Kunin 0:1, Gähwiler – IM Lagunow 0:1, Stijve – FM Schmidek 0:1). Slowakei – Italien 2½:1½. Frankreich – Ungarn 0:4. Kroatien – Tschechien 1:3. Slowenien – Österreich 1½:2½.

8. Runde: Tschechien – Schweiz ½:3½ (GM Nguyen – Bogner ½:½, IM Vykouk – Pelletier 0:1, IM Kraus – Studer 0:1, FM Miesbauer – Gähwiler 0:1). Frankreich – Slowakei 2½:1½. Italien – Kroatien 1½:2½. Deutschland – Slowenien 2:2. Ungarn – Österreich 2½:1½.

9. Runde: Schweiz – Italien 1½:2½ (Bogner – GM Stella ½:½, Studer – IM Sonis ½:½, Gähwiler – GM Shytaj 0:1, Stijve – FM Di Benedetto ½:½). Kroatien – Frankreich 3:1. Slowakei – Ungarn 1:3. Österreich – Deutschland 1½:2½. Slowenien – Tschechien 2:2.

Einzelbilanz der Schweizer: GM Sebastian Bogner 3½ Punkte aus 8 Partien, GM Yannick Pelletier 5/7, GM Noël Studer 4/8, IM Gabriel Gähwiler 1/6, FM Theo Stijve 3/7.

Damen

Schlussrangliste (je 8 Spiele): 1. Kroatien 13 (20). 2. Frankreich 11 (18). 3. Ungarn 10 (17½). 4. Italien 9 (18). 5. Tschechien 9 (16½). 6. Slowenien 8 (16½). 7. Österreich 7 (15). 8. Schweiz 4 (12½). 9. Slowakei 1 (10).

1. Runde: Tschechien – Schweiz 3:1 (WFM Pychova – WFM Georgescu 1:0, Nemcova – WGM B. Hund ½:½, Koubova – S. Hund ½:½, Pribylova – Pellicoro 1:0). Slowakei – Italien 0:4. Kroatien – Österreich 3:1. Frankreich – Slowenien 2½:1½. Ungarn spielfrei.

2. Runde: Schweiz – Kroatien 2:2 (Georgescu – WGM Medic 1:0, B. Hund – FM Cvitan 0:1, S. Hund – WFM Blazeka 1:0, Pellicoro – Spiranec 0:1). Ungarn – Slowakei 2½:1½. Italien – Tschechien 2:2. Österreich – Frankreich 1½:2½. Slowenien spielfrei.

3. Runde: Frankreich – Schweiz 3:1 (WIM Navrotescu – Georgescu 1:0, WFM Afraoui – B. Hund 1:0, WFM Choisy – S. Hund ½:½, Djidjeli – Pellicoro ½:½). Tschechien – Ungarn ½:3½. Kroatien – Italien 3:1. Slowenien – Österreich 2:2. Slowakei spielfrei.

4. Runde: Schweiz – Slowenien 2:2 (Georgescu – WGM Unuk 0:1, WFM De Seroux – WIM Janzelj 0:1, S. Hund – Hercog 1:0, Pellicoro – Kuhar 1:0). Slowakei – Tschechien 1½:2½. Ungarn – Kroatien 1:3. Italien – Frankreich 1:3. Österreich spielfrei.

5. Runde: Österreich – Schweiz 3:1 (FM Ragger – Georgescu ½:½, WIM Newrkla – De Seroux ½:½, WFM Hapala – S. Hund 1:0, WFM Schloffer – Pellicoro 1:0). Kroatien – Slowakei 2:2. Frankreich – Ungarn 2:2. Slowenien – Italien 1:3. Tschechien spielfrei.

6. Runde: Schweiz spielfrei. Slowakei – Frankreich 1½:2½. Ungarn – Slowenien 1:3. Tschechien – Kroatien 2:2. Italien – Österreich 2:2.

7. Runde: Schweiz – Italien 1:3 (Georgescu – WFM Gueci 1:0, De Seroux – WFM Santeramo 0:1, B. Hund – WFM Palma 0:1, S. Hund – Raccanello 0:1). Slowenien – Slowakei 3:1. Frankreich – Tschechien 1:3. Österreich – Ungarn 1:3. Kroatien spielfrei.

8. Runde: Ungarn – Schweiz 2½:1½ (WIM Havanecz – Georgescu ½:½, WIM Juhasz – De Seroux ½:½, WIM Varga – B. Hund ½:½, WFM Gaal – Pellicoro 1:0). Tschechien – Slowenien 1½:2½. Slowakei – Österreich 1½:2½. Kroatien – Frankreich 2½:1½. Italien spielfrei.

9. Runde: Schweiz – Slowakei 3:1 (Georgescu – WFM Motycakova 1:0, De Seroux – WFM Ferkova 1:0, S. Hund – WFM Sankova 0:1, Pellicoro – WFM Milcova 1:0). Österreich – Tschechien 2:2. Slowenien – Kroatien 1½:2½. Italien – Ungarn 2:2. Frankreich spielfrei.

Einzelbilanz der Schweizerinnen: WFM Lena Georgescu 4 Punkte aus 8 Partien, WFM De Seroux 2/5, WGM Barbara Hund 1/5, Sarah Hund 3/7, Nathalie Pellicoro 2½/7.

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[mks_accordion_item title=“Österreich: Fotofinish im Mitropacup, Österreich Dritter“]
Der Mitropacup im slowenischen Radenci bringt nach einem Fotofinish einen Sieg für Ungarn vor Tschechien und Österreich. Die Ungarn profitieren davon, dass die unmittelbaren und lange führenden Konkurrenten in den Schlussrunden schwächeln. Tschechien, Österreich und die Slowakei holen zusammen gerade mal einen Mannschaftspunkt. So kommen die Ungarn mit zwei Siegen in den direkten Duellen gegen Österreich und die Slowakei noch ganz nach vorne. Österreichs Team wird trotz einer knappen 1,5:2,5 Niederlage gegen Deutschland Dritter.

Top-Scorer unseres Teams ist mit sechseinhalb Punkten Dominik Horvath vor Dragnev (5,5) und Blohberger (5). Alle drei erzielen zudem Performances über 2500 und gewinnen Punkte für die Weltrangliste. Florian Mesaros fällt mit zweieinhalb Punkten leider ab. Im Frauenbewerb gelingt dank Siegen von Katharina Newrkla und Elisabeth Hapala ein 2:2 gegen die Tschechische Republik. Das bedeutet in der Schlusstabelle mit sieben Punkten aus acht Begegnungen den siebenten Platz. Es siegt Kroatien mit dreizehn Punkten vor Frankreich (11) und Ungarn (10).

Das beste Einzelergebnis der Österreicherinnen gelingt Elisabeth Hapala mit vier Punkten aus sechs Partien. Sie ist damit die Einzige mit einem Eloplus. Anna-Christina Ragger, Katharina Newrkla, Jasmin-Denise Schloffer und Annika Fröwis zeigen viel Kampfgeist, verpassen aber die eine odere andere Gelegenheit auf ein besseres Ergebnis. Herren-Coach David Shengelia darf sich über eine gute Vorstellung seiner jungen Truppe freuen, mit etwas Glück am Ende wäre auch der Sieg möglich gewesen. Frauen-Coach Harald Schneider-Zinner konnte sein Team nach zwei Auftaktniederlagen wieder aufrichten und in den verbleibenden sechs Runden ein positives Ergebnis holen. (wk, Foto: Turnierseite)WebsiteErgebnisse bei Chess-Results

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Turnier-Homepage: http://www.mitropa2019.si/

Resultate auf Chessresults: http://www.chess-results.info/tnr433547.aspx?lan=1&art=2&turdet=YES