April 25, 2024

Weltcup-Quali Runde 2: Blübaum und Svane siegen – Drama um Keymer

Matthias Blübaum und Rasmus Svane haben das Finalticket mit Schwarzsiegen gegen Sebastian Mihajlov (Elo 2384) und Imre Balogh (2578) nahezu sicher gelöst. Mit den weißen Steinen sollte morgen wunschgemäß nichts mehr anbrennen. Während Matthias seinem jungen Gegner einmal mehr zeigte, wie man die klassische Karlsbader Struktur und den dazugehörigen Minoritätsangriff mustergültig vorträgt, war bei Rasmus mehr dynamischer Pfeffer in der Partie. Auf dem Brett des Lübeckers war eine auf Elitelevel höchst seltene, romantische Eröffnungsvariante zu Gast: Das allseits berühmte wie berüchtigte Königsgambit! Doch Rasmus behielt die Nerven und stand schon vor Zug 20 so gut, dass der kommentierende Großmeister Klaus Bischoff auf SchachdeutschlandTV Rasmus’ Stellung mit den magischen Worten „und der Rest ist eine Sache guter Technik“ bedachte. Gemeint war: Mit ein wenig umsichtiger Partieführung gewinnt Rasmus – und das tat er auch. So sicher wie wir es von ihm gewohnt sind.

Auch auf den anderen Brettern ging es teils hoch her. Arik Braun opferte mit Schwarz spielend eine Figur gegen den russischen Großmeister Ivan Rosum (2549) und jagte den weißen König übers ganze Brett. Doch irgendwo entglitt dem Angriff merklich der Schwung und Arik verwaltete ein tristes Endspiel mit zwei Bauern für einen Springer so erfolgreich, dass am Ende sogar noch Hoffnungsfunken eines Siegs aufglommen. Doch schlussendlich wurden die Punkte geteilt.

Alexander Donchenko drehte mit Weiß in einer Stellung mit symmetrischer Bauernstruktur mächtig auf und überspielte seinen Gegner positionell. Nach einer taktischen Abwicklung in ein Endspiel mit zwei Türmen und zwei Bauern gegen Turm und zwei Springer sah es so aus, als ob der Gießener auf die materielle wie positionelle Siegerstraße einbiegen würde. Doch ein übersehenes taktisches Detail setzte den Gewinnhoffnung ein jähes Ende, Alexander einigte sich mit seinem Gegner Tadeas Kriebel (2527) auf Remis.

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