Der Grand Prix in Hamburg hatte noch nicht begonnen, da schoss schon der FIDE-Präsident gegen seine ungeliebte Organisationsfirma WorldChess, besser bekannt unter dem Namen „Agon“. Weil WorldChess in den Wochen vor der Veranstaltung in arge Zeitnot geraten war, erklärte Arkadi Dvorkovich einmal mehr öffentlich, er wolle dieser Firma nun ganz genau auf die Finger schauen. Das hatte er freilich schon vor seiner Wahl zum FIDE-Präsidenten vor gut einem Jahr gesagt.

Den Grand Prix darf WorldChess trotzdem organisieren. In Hamburg begann er für WorldChess-Verhältnisse reibungslos. Alle Spielernamen waren (so weit das vom Bodensee aus zu erkennen war) fehlerfrei geschrieben. Kein Spieler beschwerte sich, dass er vom Brett aus die Analyse fürs Publikum sehen konnte. Keiner klagte über unzugängliche Toiletten oder unsägliche Spielbedingungen.
Sogar die Live-Übertragung funktionierte, wenngleich nach einigem Ruckeln zu Beginn. Auf Youtube begann Stamm-Kommentator Evgeni Miroshnichenko seinen Stream mit einer minutenlangen Erklärung, wie langweilig es nun werde, weil er keinen Co-Kommentator habe, um der Sache ein wenig Pfiff zu verleihen. Trotzdem schalteten genau so viele Leute, gut 20.000 nämlich, den Grand-Prix-Auftakt ein wie tags darauf den professionell produzierten Auftakt der Grand Chess Tour in Bukarest. Ein Erfolg angesichts des Klassenunterschieds in der Qualität.
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