Dezember 2, 2024

Vom FIDE Grand Prix in Kasachstan nach Siegen: Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner treten gemeinsam an. The Big Greek: „Das wird richtig Spaß machen.“

Team-EM 2023 Foto: Schachbund
Die letzte Runde verlief halbwegs versöhnlich. GM Elisabeth Pähtz spielte am Freitag Remis gegen IM Divya Deshmukh aus Indien. Trotzdem blieb ihr nur Rang neun im starken Teilnehmerfeld in Schymkent (Kasachstan), wo mit zehn Spielerinnen das zweite Turnier der Grand Prix Serie der Frauen 2024/25 ausgetragen wurde – ein Qualifikationsturnier der FIDE für das nächste Kandidatinnen-Turnier. „Das kam für mich unverhofft, aber das konnte ich auch nicht absagen“, sagte Pähtz schon bei der Schach-Olympiade in Budapest – wenngleich sie nicht verhehlte: die letzten Monate des Jahres sind somit vollgestopft mit Terminen und arg stressig.
Elisabeht Pähtz beim Womens Grand Prix Foto: FIDE
 
GM Aleksandra Goryachkina stand schon vor der letzten Runde als Siegerin fest. Pähtz, mit 2,5 Punkten (fünfmal Remis), zeigte sich schon nach den ersten Runden im Turnierverlauf sehr enttäuscht – und wiederholte, was sie schon mehrfach zuletzt betont hatte: Künftig werde sie deutlich weniger Schach spielen, die Familienplanung in den Vordergrund rücken. „Ich bin in einem Alter, wo es mir relativ egal ist“, sagte sie zu ihren Niederlagen, „denn meine Karriere ist fast vorbei.“ Sie betonte einmal mehr im Interview mit einer FIDE-Reporterin: „Mir fehlt sehr viel Energie. Ich bin nicht mehr 25, sondern 39 Jahre alt. In der Zukunft möchte ich mich auf die Familie konzentrieren und vielleicht auch etwas im Bereich Management machen.“
Doch weil sie immer noch Schachprofi ist, steht schon der nächste Termin an. Und der ist ein echtes Highlight für Fans des Frauen-Spitzenschachs. Die deutsche Nummer eins, Elisabeth Pähtz, und die deutsche Nummer zwei, IM Dinara Wagner, treten an diesem Wochenende gemeinsam an. Der Siegener Schachverein 1878 gratuliert mit einem Schachturnier der Stadt Siegen, die 800 Jahre alt wird. Von den 150 Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Turniers am Samstag, 9. November (ab 9 Uhr) dürfen dann die besten 40 in einer Doppel-Simultanveranstaltung am Sonntag, 10. November, gegen Deutschlands beste Spielerinnen antreten.
 
Elisabeht Pähtz und Dinara Wagner Schacholympiade 2024 Foto: Schachbund
Schauplatz ist dann ab 13 Uhr (bis 17 Uhr) die Bismarckhalle in Siegen-Weidenau. IM Georgios Souleidis, The Big Greek, wird auch vor Ort sein – und die Veranstaltung auf seinem Twitch-Kanal streamen und kommentieren. „Diese zwei Spielerinnen, gemeinsam in einer Veranstaltung – besser geht es nicht als das, was die Siegener da auf die Beine gestellt haben“, sagte Souleidis dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit, „Elisabeth ist die Frau mit der absoluten Ausnahmestellung im deutschen Schachsport, überall bewundert und gerne gesehen. Dazu Dinara als Sympathieträgerin, die auch überall gut ankommt.“ The Big Greek ist jetzt schon sicher: „Das ist echte Werbung für den Frauen-Schachsport und wird richtig Spaß machen.“ Zuschauer sind herzlich willkommen. (mw)