Mai 2, 2024

Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Präsidenten

Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,

das vergangene Jahr war wieder einigermaßen herausfordernd für den Deutschen Schachbund. Die Pandemie-bedingten Einschränkungen gehören langsam aber sicher der

Ullrich Krause (DSB)

Vergangenheit an, aber die allgemeine weltpolitische Lage inklusive der dazugehörigen schachpolitischen Auswirkungen und der galoppierenden Inflation gehen auch an uns nicht spurlos vorbei. Ich möchte die wesentlichen Themen und Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren lassen und mich bei allen Akteuren des deutschen Schachs bedanken, die unermüdlich auf und neben den 64 Feldern tätig sind.

Im Frühjahr gab es zwei Grand Prix Turniere in Berlin, die wir medial und vor Ort begleitet haben, soweit das unter Corona-Bedingungen möglich war. Ich erinnere mich gut an das überragende schachliche Auftreten unserer Nummer Eins Vincent Keymer und bin sehr gespannt, wie sein zukünftiger Weg verläuft.

Im Mai war ich zu Besuch bei der Endrunde der Frauenbundesliga in Lehrte und war sehr beeindruckt vom schachlichen Niveau unserer Vorzeige-Liga. Wenn man vom Spitzenschach in Deutschland spricht, betrifft das sowohl die Männer als auch die Frauen. Die FIDE hat 2022 zum „Jahr der Frauen“ erklärt und wir haben das große Glück, dass sich Anita Stangl bereit erklärt hat, als Botschafterin für das Frauenschach zu agieren. Dafür auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank im Namen des Präsidiums und des Frauen-Referats.

Im Juni habe ich an der Siegerehrung der Deutschen Jugendmeisterschaft teilgenommen und ich war wieder einmal sehr beeindruckt von der professionellen Durchführung. Die Deutsche Schachjugend ist neben dem Deutschen Schachbund die wichtigste Organisation im deutschen Schach und die Zusammenarbeit zwischen beiden Verbänden verläuft inzwischen vollkommen störungsfrei.

Die rein schachlichen Ergebnisse der Schach-Olympiade in Chennai im Juli waren mit Ausnahme der Goldmedaille für Jana Schneider leider nicht so gut wie erhofft, aber die Stimmung in den Mannschaften, die ich live erleben durfte, war ausgesprochen gut und lässt für die Zukunft einiges erhoffen. Der Dank geht hier an die beiden Mannschaftskapitäne Jan Gustafsson und Yuri Yakovich, die aus meiner Sicht hervorragende Arbeit leisten. Unser langjähriges Spitzenbrett Liviu-Dieter Nisipeanu war bei der Olympiade zum letzten Mal für uns im Einsatz. Er hat im Dezember seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt, um den Weg für die nächste Generation freizumachen. Für seine vielen erfolgreichen Auftritte für Deutschland möchte ich mich bei Liviu-Dieter bedanken.

Unmittelbar im Anschluss an die Olympiade fand dann der Schach-Gipfel in Magdeburg statt. Das war wie jedes Jahr der schachliche Höhepunkt unseres Turnierkalenders, bei dem unsere Spitzenspieler und viele Amateure um Punkte und Titel gekämpft haben. Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement eine Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern und unser Team aus der Geschäftsstelle dafür gesorgt haben, dass diese großartige Veranstaltung reibungslos verlaufen ist.

Der Kongress in Ulm im Oktober war trotz der Tatsache, dass die Satzungsreform von der Agenda genommen wurde, von vielen spannenden Diskussionen geprägt. Dafür und für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bei allen Landespräsidenten, Delegierten und Referenten bedanken. Der nächste Kongress wird am am 20.Mai 2023 in Berlin stattfinden.

Kurz vor Jahresende kam dann noch die erfreuliche Nachricht, dass unsere langjährige Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz endlich den wohlverdienten GM-Titel erhält, was mich persönlich sehr freut. Sie ist eine großartige Botschafterin für das Frauenschach und dieser Titel wird ihr dabei helfen, für unseren schönen Sport zu werben.

Mein abschließender Dank gilt meinen Mitstreitern im Präsidium, unseren Mitarbeitern in der Geschäftsstelle und allen ehrenamtlichen Funktionären in allen Schachvereinen in Deutschland, die sich auch in dieser schwierigen Zeit für unseren schönen Sport einsetzen. Das ist eine herausragende Leistung, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann.

Ich wünsche Ihnen angenehme Feiertage und einen guten und gesunden Start ins neue Jahr!

Ullrich Krause
Präsident des Deutschen Schachbundes