Mai 13, 2024

Das Österreichische seniorenteam „Austria 65“ startete gut mit einem soliden 3:1 Sieg gegen England 3 in die Senioren Team Europameisterschaft in Dresden. Es folgt in der 2. Runde ein 2:2 Remis gegen den Dritten der Senioren Team WM, die Schachfreunde Leipzig, wobei Paul Meyer den einzigen Sieg des Teams mit einem netten Problemzug sicherte. In der 3. Runde war ebenso eine Mannschaft aus der früheren DDR , nämlich das Team aus Dresden Leuben, der Gegner. Karl Lang gewann kontumaz, Siegfried Zörnpfennig zog auf Brett 1 mit einem Remis nach und dann gaben die Dresdner beide laufenden Partien junktimiert remis, was den knappen 2 1/2 Sieg der Österreicher sicherstellte. In der 4. Runde kam es zum schlager mit dem französischen Spitzenteam aus Strassburg. Auf allen 4 Brettern standen die Österreicher besser, doch setzte sich leider die Spielweise des französischen Grossmeisters auf Brett 1 durch. Zudem verlor Karl Lang auf Brett 4 zu allem Überfluss noch eine sauber geführte Partie mit einem dummen Fehler. Paul Meyer hingegen lief auf Brett 2 gegen einen IM aus der ROOS – Familie zu guter Form auf und schlug ihn überzeugend, während Walter Pregls Härte auf Brett 3 gegen den nächsten IM aus der ROOS-Dynastie noch einen halben Punkt ein brachte. Die knappe Niederlage bescherte allerdings für die 5. Runde ein Hammerlos, nämlich die Lasker Schachstiftung GK, die gleich mit 3 Grossmeistern anrückt: R.Knaak, J. Meister und S. Kallinitschew.

Grosses Interesse erweckte der Auftritt von Dr. Robert HÜBNER Rahmen der vom Veranstalter entworfenen Begleitveranstaltungen. Geduldig beantwortete der zweitbeste deutsche Spieler der Schachgeschichte (nach LASKER) alle Fragen, gab bereitwillig Autogramme und signierte bzw. erklärte seine Bücher und hielt einen 2stündigen Vortrag, bei dem er eine spannende Partie mit V. Hort genauestens analysierte. Schlichtweg ein tolles Erlebnis für die Teilnehmer.
Bei seiner simultanveranstaltung durfte das gesamte Senioreteam Austria 65 teilnehmen. Paul Meyer blieb es als Einzigem von den 18 Gegnern des einstigen Supergrossmeisters vorbehalten, Hübner (auf neuesten theoriepfaden wandelnd) letztlich auch zu schlagen. Ein irischer Junge trotze dem GM noch ein Remis ab. Im Übrigen zeigte er seine immer noch grosse Spielstärke.

In der Klasse 50+ tritt Österreich mit Joachim Wallner, Adolf Denk, Andreas Druckenthaner, Peter Kranzl und Dietmar Hiermann an. In der ersten Runde gibt es einen klaren 3,5:0,5 Sieg gegen England. Es folg ein 2:2 gegen Irland und 2,5:1,5 Sieg gegen Bielefeld, dank eines Sieges von Wallner am Spitzenbrett. In der vierten Runde ist die Slowakei mit drei Großmeister zu stark. Einzig Druckenthaner gelingt ein Remis gegen GM Jan Plachetka. Heute warten die „Polish Amateurs“. (wk, Info: Paul Meyer, Foto: Turnierseite)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results


„Bei seiner simultanveranstaltung durfte das gesamte Senioreteam Austria 65 teilnehmen. Paul Meyer blieb es als Einzigem von den 18 Gegnern des einstigen Supergrossmeisters vorbehalten, Hübner (auf neuesten theoriepfaden wandelnd) letztlich auch zu schlagen. Ein irischer Junge trotze dem GM noch ein Remis ab. Im Übrigen zeigte er seine immer noch grosse Spielstärke.“

Während das Simultanturnier eigentlich nur für Gegner unter ELO 1900 gedacht war, durfte Hr. Meyer trotz ELO über 2000 mitspielen und holte sich als einziger einen Sieg gegen Dr. Hübner. Der „irische Junge“ mit Remis kommt jedoch (trotz roter Haare) nicht aus Irland. 🙂

Timothy Radeke, 11 Jahre, von der SG Grün-Weiß Dresden erkämpfte sich seine Remis nach über 2h Spielzeit. Anbei ein Foto von der Preisübergabe.

Randnotiz:
Die Partie von Dr. Hüber gegen Timothy Radeke stieß auf so viel Interesse bei Eddie O’Connor vom Team Irland 1, dass dieser die Partie im Nachgang gleich nochmal nachgespielt und analysiert hat. Vielleicht daher die Vermutung, dass es sich hier um den rothaarigen irischen Jungen handeln könnte 😉

Viele Grüße aus Dresden
Dr. Rico Radeke