Arkadij Naiditsch will mit Hilfe eines Anwalts prüfen lassen, ob der Deutsche Schachbund einem deutschen Staatsbürger verweigern kann, unter deutscher Flagge zu spielen. Das kündigte der Großmeister jetzt auf seinem Twitch-Kanal an. Dort beklagte er unter anderem ein weiteres Mal, dass ihm DSB-Präsident Ullrich Krause keine Begründung für die ablehnende Entscheidung des Präsidiums genannt hat.
Auf Anfrage dieser Seite hatte Krause zum Präsidiumsbeschluss mitteilen lassen: „In einer Gesamtschau der sportlichen und persönlichen Bewertungskriterien entsprechen wir dem Wunsch von Arkadij Naiditsch nicht. Das Ergebnis wurde ihm danach mitgeteilt. Wir haben eine starke Nationalmannschaft.“
Was immer das bedeuten mag, Hauptmotivation der Funktionäre wird gewesen sein, den potenziellen Unruheherd Naiditsch aus dem deutschen Leistungssport herauszuhalten. Naiditsch neigt nicht nur dazu, amateurhaften Umgang mit professionellem Sport und Funktionärsmarotten anzuprangern, wenn er sie sieht, er erliegt auch allzu leicht der Versuchung, verbal weiter zu gehen, als gut für ihn wäre, dahin, wo es nur Freunde zu verlieren und keine zu gewinnen gibt.
(Titelfoto: FIDE) leicht verändert durch Franz Jittenmeier
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