April 27, 2024

Artur Jussupow über Carlsen, Keymer, Caruana – und medialen Druck

Er war Juniorenweltmeister, die Nummer drei der Welt hinter Kasparow und Karpow, stand drei Mal im Kandidatenhalbfinale. Der Schachspieler Artur Jussupow ist in Deutschland eine Institution, wie es sie kein zweites Mal gibt.

Der Schachtrainer Artur Jussupow auch. Bevor der heute 59-Jährige 1990 nach Deutschland übersiedelte, hat er auf dem Elite-Level die gerühmte sowjetische Schachschule durchlaufen. Als Talent wurde er von Michail Botwinik in dessen Schule gefördert, später profitierte er von seiner jahrelangen Zusammenarbeit mit der Trainerlegende Mark Dworezki.

Was er dort gelernt hat, gibt er weiter. Als seine Spieler-Karriere abflaute, hat Jussupow lange als Sekundant Weltklassespieler der Generation nach ihm betreut, unter anderem Viswanathan Anand, Judit Polgar, Peter Leko. Nach und nach hat er seinen Fokus auf die Arbeit mit ambitionierten Jugendlichen gelegt.

Großmeister Artur Jussupow zu Gast bei der Deutschen Amateurmeisterschaft in Bergedorf. | Foto: Frank Müller/Deutscher Schachbund

Legen alle Schachkinder ihr Handy weg, wenn Schachunterricht ist?

Die Kinder wollen ja unbedingt Schach machen, sonst wären sie nicht bei uns. Wir haben da eher kein Problem, aber das Phänomen Medienablenkung registriere ich natürlich trotzdem. Nicht nur bei Kindern übrigens. Als Wesley So vor einiger Zeit bis fast an die Spitze der Weltrangliste aufgestiegen war, fragte ihn ein Interviewer, wie er das gemacht hat. So sagte, er habe sein Handy abgegeben. Er hatte so viel Zeit und Energie in seine Kommunikation investiert, dass es ihn davon abhielt voranzukommen. Als das Handy weg war, kam der schachliche Durchbruch.

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