Mai 6, 2024

Eine wunderbare Freundschaft

Eckhard Schmittdiel gewinnt 1988 in Augsburg

Pal Benkös Erinnerungen an seine Augsburger Zeit

von Frank Zeller

Am kommenden Wochenende ist es endlich soweit: die Schachbundesliga geht an den Start. Selten ging eine Saison so spät, Ende November, los, doch die vielen anstehenden hochrangigen Termine in letzter Zeit erschwerten die Planung in der deutschen Eliteklasse: da war der Weltpokal in Chanty-Mansijsk im Oktober, dann der Grand Swiss der Fide auf der Isle of Man vor wenigen Wochen. In beiden langwierigen Events starteten über 100 der besten Spieler der Welt; alles, was Rang und Namen hatte, war somit im Terminkalender verplant. Hamburg richtete eine Etappe des Fide-Grand-Prix aus. Zudem gab es noch die Europameisterschaften für Länder und für Vereine (ebenfalls wie Hamburg gerade erst zu Ende gegangen). Jetzt kehrt mal ein wenig Ruhe ein, Zeit dafür, sich auf Weltschach in der Bundesliga zu fokussieren!

Augsburg gegen den Abstieg

Einer der vier Spielorte zu Saisonstart am 23. und 24. November wird dabei Augsburg sein. Augsburg ist mit knapp 300 000 Einwohnern nach München und Nürnberg die drittgrößte Stadt in Bayern und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Eine Reise dahin lohnt sich also nicht nur des Schachs wegen. Doch auch deren Spiellokal ist unbedingt sehenswert: der BCA Augsburg, der 2017 aus dem Stadtteilverein SK 1908 Göggingen hervorgegangen ist, richtet seine Heimspiele in den noblen Hallen des Kongresses am Park, einem modernen Kongress- und Tagungszentrum, aus. Dieses ist auch geschickt mit den Öffentlichen zu erreichen und liegt nur wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt am Rande der Innenstadt.

Die Augsburger vom BCA steht für Brettspiel-Clup-Altstephaner und bezieht sich auf das humanistische Gymnasium St. Stephan. Die Gründungsmitglieder sind allesamt frühere Absolventen. 2018 stiegen sie die 1. Liga auf und belegten in ihrer ersten Bundesligasaison 2018/19 den unerwartet guten 10. Platz. Insbesondere die Spieler an den mittleren Brettern agierten bei den Schwaben dabei über ihren Möglichkeiten; das mag daran liegen, dass die Mannschaft gewachsen ist, wie Teamchef Johannes Pitl betont. Der Rumpf der Truppe spielt schon einige Jahre zusammen.

Kaida Külaots, der sensationelle Sieger des AEROFLOT-Open 2019 gehört ebenso dazu wie die internationalen Profis Petar Arnaudov, Eduardas Rozentalis (3-facher Sieger in Augsburg), Nikola Nestorovic, Milos Stankovic oder Velislav Kukov. Diese haben bereits mehrfach bei den GM- und IM-Turnieren teilgenommen, die seit über 30 Jahre regelmäßig in Augsburg ausgetragen werden und für die ebenfalls Pitl als Turnierleiter verantwortlich zeichnet. Viele haben dort ihre letzte Norm gemacht, der junge Eckhard Schmittdiel etwa sammelte Ende der Achtziger seine ersten IM-Normen, Großmeisterehren kamen später dazu. Der 59-jährige Schmittdiel spielt mittlerweile auch wieder für Augsburg.

Weiterlesen auf der Seite der Schach-Bundesliga