Die Rückreise passte so ein bisschen zum sportlichen Verlauf. Um Mitternacht stand Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler auf dem Hauptbahnhof in München – und der gebuchte Zug fuhr nicht. Vier Stunden in der Kälte, insgesamt 19 Stunden Rückreisezeit, und dazu nicht den Hauch von Medaille nach der Jugend WM der U8, U10 und U12 in Montesilvano in Italien.
Die beste Platzierung für das 29köpfige deutsche Aufgebot: Rang 18 bei den U10 Mädchen von Tiffany Tu. Sieben Punkte aus elf Partien holte sie – durchaus eine Erwähnung wert auf Sicht des Chronisten. Bernd Vökler selbst aber wollte diesmal nicht über einzelne Spielerinnen und Spieler sprechen. „Das passt jetzt nicht.“ Viele seien auch enttäuscht abgereist, hatten sich schlicht mehr erwartet – stattdessen viele Plätze um Rang 40 und 50. „Das, was da in Italien passiert ist, ist aus meiner Sicht kein Beinbruch“, sagte er, „ich möchte lieber das sehr gute Gemeinschaftsgefühl erwähnen, das aus meiner Sicht entstanden ist.“ Die Kinder und Jugendlichen hätten sich zuvor kaum gekannt – und sich nun verabredet, abends mal eine Partie online zu spielen, überhaupt den Kontakt zu bewahren. Schon in Italien haben viele gemeinsame ihre Partien analysiert, Freundschaften geschlossen „Ich habe das Gefühl, da ist gemeinsam was entstanden, da werden auch Ideen entwickelt, wie es in den nächsten drei, vier Jahren zu mehr Erfolg in diesen Altersklassen kommen kann“, sagte er. Die nächste WM kommt bestimmt – und die Medaillen zweifellos auch. (mw)
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