Der Höhepunkt der Saison in der Schachbundesliga steht an: Der Tabellenführer SC Viernheim gegen den mit einem Mannschaftspunkt Abstand Zweitplatzierten, Titelverteidiger und siebzehnfachen Rekordmeister, OSG Baden-Baden. Und wenn OSG-Mannschaftsführer Sven Noppes davon spricht, dass es, neben anderen spannenden Begegnungen, wahrscheinlich eine der hochkarätigsten Auseinandersetzungen in der Geschichte der Schachbundesliga werden könnte, gehört für Enthusiasten und Kenner nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen, welch außergewöhnlich hochrangige Akteure sich an den acht Brettern gegenübersitzen werden. Im Allgemeinen werden die Aufstellungen erst kurz vor Wettkampfbeginn bekannt gegeben, und Noppes wird es auch diesmal so halten. Anders jedoch Viernheim: Um der werbewirksamen Attraktivität des Schachwochenendes Willen hat der Verein zumindest schonmal bekannt gegeben, dass der Weltranglistendritte und durch seine schiere Spielstärke und permanente Online-Präsenz in der Schachwelt hochbe- und gerühmte Amerikaner Hikaru Nakamura am Spitzenbrett antreten wird. Und immerhin eines hat Sven Noppes angedeutet: Es werden zwei Mannschaften „auf Augenhöhe“ gegeneinander antreten. Die Saga von zwei „Weltauswahlen“ macht im Netz erwartungsvoll bereits die Runde.
Titelträger Baden-Baden möchte den Rekord auf achtzehn deutsche Meisterschaften erhöhen, Viernheim, in den letzten drei Bundesligaspielzeiten „ewiger“ Zweiter hinter Baden-Baden, will es endlich wissen und die Spitze erobern. Nicht nur deswegen können sich die Südhessen in diesen Tagen der Aufmerksamkeit der Schachwelt sicher sein, sondern auch durch ihr von der gesamten Liga begrüßtes Angebot, die drei Runden des Wochenendes als Gastgeber zentral in der Viernheimer Bürgerhalle auszurichten, von Freitag, 23.2. (ab 16.00 Uhr.), Samstag 24.2. (ab 14.00 Uhr) bis Montag 25.2. (ab 10.00 Uhr).
Damit die Begegnung OSG Baden-Baden gegen den SC Viernheim am Samstag überhaupt zu einem die Meisterschaft möglicherweise vorentscheidenden Ereignis werden kann, müssen vorher und hinterher natürlich noch andere Hürden erfolgreich genommen werden. Die Gegner der OSG heißen (am Freitag) SC Ötigheim, Aufsteiger und enorm erfolgshungrig, sowie am Montag die Schachfreunde Deizisau, aktuell Tabellendritter und seit jeher eine harte Nuss für jeden Gegner.
Eine Prognose für den Ausgang der kommenden drei Runden abzugeben, wagt OSG-Vereinsvorsitzender Patrick Bitter nicht. Alles könne passieren, signalisiert ihm die „Fieberkurve“ der Spannung, die auch ihn längst befallen hat. Sein „Heilmittel“: Unerschütterliches Vertrauen in die eigne Mannschaft.
Alle Partien werden auf chess.com live übertragen.
Walter Siemon
More Stories
Matt in 3
1. Bundesliga im HSK Schachzemtrum!
Projekt 2800, Matchball in Kirchweyhe (2. Spieltag)
üsseldorf ohne Olympiasieger, Solingen mit (1. Spieltag)
Der FC St. Pauli, seine Rabauken und die Magnus-Variante
Schachbundesliga 2024/25: Endlich geht es los!