April 25, 2024

Der „Siegeszug“ des g-Bauern

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FM Dirk Paulsen — Es geht wohl bei diesem Thema kaum anders, als es in der Ich-Form zu schreiben. Insofern mache ich nicht lange rum: ich habe eine ausgedehnte Geschichte mit diesem Bauernvorstoß.

Früher hatte ich mal die Philosophie, dass immer die Partei gewinnt, die als erstes diesen Zug macht. g2-g4 oder g7-g5. Nennen wir es besser: ihn SINNVOLL durchsetzt. Es konnte auch vorkommen, dass man zuerst g2-g3 (g7-g6) spielt und später erst g3-g4 (g6-g5).  Das Thema blieb aber gleich. Den g-Bauern auf die eigene vierte Reihe vorschieben — und gewinnen.

Kurios ist, wenn man sich ein solches Thema selbst auferlegt. Sprich: man strebt es sozusagen immer wieder an und tut dies bald unabhängig davon, wie der Gegner sich aufbaut – was natürlich gar nicht geht. Es kam dennoch hier und da vor, dass sehr spät in der Partie noch immer dieser Zug geschah – und somit der Sieger feststand, zumindest in meiner Phantasie.

Heute sehe ich, dass es in einer riesigen Vielfalt von Stellungen und Partien vorkommt und dass auch die Topspieler nicht nur davor nicht zurückschrecken, sondern im Gegenteil, sich fast von dem genannten Prinzip leiten lassen: „Lieber ich als er“ ist davon die eine Ausprägung, die andere „je früher, desto besser“.

Der Zug hat Einzug gehalten in die gängige Großmeisterpraxis und ist gar nicht mehr wegzudenken aus dem Repertoire vieler bereits Arrivierten, aber demnach auch nicht aus jenem all der so zahlreichen Möchte-gern…  Und sind wir das nicht eigentlich alle, mit den sehr, sehr wenigen Ausnahmen?

Im Video sieht man mal ein paar Beispiele, in denen der Zug vorgekommen ist. Nicht immer muss man ihn gleichermaßen „ästhetisch“ finden.

Urheber bleibt aber ein gewisser Möchtegern namens Dirk Paulsen?! Auch Freunde von ihm berichten, er hätte … Man muss es sich einfach nur ganz doll wünschen und ganz fest einreden… aber schaut doch einfach mal rein?