Den spektakulärsten, faszinierendsten Zug beim Schachgipfel hat Carmen Voicu-Jagodzinsky gespielt. In ihrer Zweitrundenpartie des Frauen-Masters gegen die spätere Deutsche Masterin Hanna Marie Klek hatte Voicu-Jagodzinsky im Vierspringerspiel ein Belgrader Gambit zum Vortrag gebracht.
Nach zehn Zügen sah sie diese Stellung vor sich:
Sie überlegte 75 Sekunden, dann opferte sie eine Figur: 11.Lxh6!!
Und wenn die Maschine noch so sehr auf 0,00 beharrt, nach menschlichen Maßstäben grenzt 11.Lxh6 an einen Gewinnzug. Weiß lässt g4, Tg1 und so weiter folgen, alle weißen Truppen sind gegen den entblößten schwarzen König aufgestellt. Weiß bekommt für die Figur riesigen Angriff, den eine Maschine überleben mag, ein Mensch eher nicht.

Nicht einmal Hanna Marie Klek. Die 26-jährige Geschäftsführerin des Schachzentrums Baden-Baden wehrte sich wacker, es gelang ihr sogar, die Damen vom Brett zu tauschen. Trotzdem hätte es schon neun Züge später um sie geschehen sein müssenkönnen:
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