Dezember 2, 2024

DSOL: „90 Prozent spielen fair“

Christof Sielecki spielt für den SV Dinslaken in der DSOL. Nach dieser Saison will er aufhören. | Foto: privat

Im Lauf des Gesprächs zeigt Joop van der Hoorn eine Reihe von Statistiken, darunter diese: ein Vergleich von Weltklassespielern mit DSOL-Spielern. Mit jeweils hunderten Schnellpartien zwischen Spitzengroßmeistern und solchen zwischen Clubspielern in der Deutschen Schach-Online-Liga hat van der Hoorn seine Computer gefüttert. Dann hat er ausrechnen lassen, welche Spieler aus Sicht einer Engine am besten Schach spielen. Eine Rangliste nach „Average Centipawn Loss“ (ACPL).

Kein Weltklassegroßmeister hat es in die Top 10, nicht einmal in die Top 25 dieser kombinierten Rangliste geschafft, weder Magnus Carlsen noch Fabiano Caruana, weder Hikaru Nakamura noch Alireza Firouzja. Ganz oben stehen Spieler aus deutschen Vereinen, die in der DSOL am virtuellen Brett saßen. Die Grischuks und Nepomniachtchis müssen sich dahinter einsortieren.

„Nur damit klar ist, worüber wir reden“, sagt van der Hoorn.  

Reden wollte van der Hoorn eigentlich gar nicht. Als die Pandemie begann und Schach online immer größer wurde, hat der niederländische Informatiker und Schachamateur begonnen, sich mit dem Phänomen Cheating auseinanderzusetzen, speziell damit, Cheater zu entlarven. Van der Hoorn sah einen Markt für eine verlässliche, belastbare Cheater-Erkennung, eine, die es zum Beispiel einem Dewa_Kipas verwehren würde, binnen zwei Wochen sein Rating um 1.000 Punkte zu steigern, ohne aufzufliegen.

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