Igors Rausis (58), lettisch-tschechischer Schachprofi, ist nicht mehr Großmeister. Die FIDE-Ethikkommission hat ihm den Titel entzogen und ihn für sechs Jahre gesperrt. Administrativ ist der Fall damit erledigt.
Regelungen für den nächsten Fall Rausis fehlen. Obwohl das Thema „Betrug im Schach“ seit Jahren auf der Agenda steht, gibt es immer noch keinen Strafenkatalog, keine systematische Strafverfolgung, kein einheitliches Vorgehen.
Anfang Juli war Rausis bei einem Turnier in Straßburg mit einem Handy auf der Toilette fotografiert worden. Er gab zu, betrogen zu haben. Die Ethikkommission lässt jetzt in ihrer Erklärung durchblicken, dass mildernde Umstände die Höhe der Strafe (Rausis trifft die bei weitem längste jemals im Schach verhängte Sperre) beeinflusst haben:
In Anbetracht des Schuldbekenntnisses von Herrn Rausis, seiner Mitarbeit bei der Anhörung und seiner Reue sowie seiner persönlichen Umstände, jedoch unter Berücksichtigung des Präzedenzfalls (der „Fall Nigalidze“, siehe unten, Anm. d. Red.) haben wir einstimmig beschlossen, Herrn Igor Rausis mit einer weltweiten Sperre von sechs Jahren zu belegen. Sie tritt am 31. Juli 2019 in Kraft und endet am 30. Juli 2025. Bis dahin ist es Rausis untersagt, als Spieler an einem von der FIDE bewerteten Turnier teilzunehmen oder als Schiedsrichter, Organisator oder Vertreter eines Schachverbands zu fungieren. Außerdem wird der GM-Titel von Herrn Rausis widerrufen.
Der Schachsport ist so ehrlich oder unehrlich wie seine Teilnehmer. Das war früher ohne Internet und Mobile Phones so und ist heute nicht anders!
Wer unbedingt mogeln will, findet immer ein Schlupfloch; sei es in der jeweiligen Turnierordnung oder auf der Toilette.
Was der Fall Rausis und die vielen anderen Vorkommnisse ähnlicher Art in den vergangenen Jahren aber zeigen: Die Betrüger können sich nie sicher sein und werden – der eine früher, der andere später – doch überführt. Und das ist gut so!
Ein offizieller Strafkatalog für Vergehen wäre sicher hilfreich , dann wissen die Sportler vorher was ihnen droht.
Im Schach mahlen die Mühlen sehr langsam,warum auch immer. Extrem strafen im E-Doping verhindern zukünftig sicher nicht die Nutzung der Mittel.
Besonderes Problem in meinen Augen -Fernschach- da arbeitet eine Datenbank gegen die andere, was hat das noch mit Schach zu tun. Im Fernschach sind heute andere Qualitäten gefragt.
Wenn ich auf Amateurturnieren die Pausierenden (Raucher oder pseudo Raucher) außerhalb der offiziellen Räume sehe immer mit einem E-Gerät in der Hand , frage ich mich ob dass noch kontrollierbar ist.
Gut keine Verallgemeinerung aber der ehrliche Schachsport ist Geschichte. Wobei im Schachsport immer gemogelt wurde , wenn auch im kleineren Rahmen,durch hinweise wie versteckt und verschlüsselt sie auch immer verpackt wurden. Man kennt seine Spezis.
Schach war nie sauber und wird mit den Modernen neuen mitteln nicht sauberer.