Also, bei mir ist es ja eigentlich so:
Manchmal opfere ich einen Bauern „für Spiel“, und freue mich über freie Linien, Angriff und tanzende Figuren! Irgendwann nur ist alle Kompensation und jeglicher Angriffswirbel ausgelutscht und mein Gegner nimmt den Punkt mit nach Hause.
Bauernopfer? Spaß machen sie auf alle Fälle, aber der Erfolg ist mindestens ungewiss. Don’t try this im Mannschaftskampf.
Und bei Frank Zeller?
Frank, der Internationale Meister, Schachjournalist, verdiente Trainer, und überhaupt, Stern des Südwestens!, opferte jüngst beim Arco-Open am Gardasee den einen oder anderen Bauern.
Bekam er dafür Kompensation? Nicht dass ich wüsste!
Bekam er dafür Punkte? Aber immer – drei an der Zahl, in drei vortrefflichen Weiß-Partien.
Trainer, Meister, Buchautor: Frank Zeller
Der Maestro Internazionale Zeller erwies sich dabei in Italien als formidabler Meister der langen Strecke. Immer, wenn ich nach der Eröffnung mal an seinem Brett vorbeischaute, bemerkte ich „Frank hat einen Bauern weniger“ und „Gegner steht eigentlich ok“.
Indes, die Zellersche Kompensation kommt auf lange Sicht. Zwei Stunden und viele, viele Züge später dann – die Zahl der Bauern war längst schon wieder ausgeglichen, doch die Gegner hatten verloren. Und wie!
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