April 16, 2024

Alina Kashlinskaya und Radoslaw Wojtaszek: Dortmund präsentiert bestes Schach-Ehepaar der Welt

 

47. Sparkassen Chess-Meeting verspricht großartige Partien Titelverteidiger Ian Nepomniachtchi führt Weltklassefeld an

Mit Alina Kashlinskaya und Radoslaw Wojtaszek präsentiert das Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting 2019 das derzeit beste Schach-Ehepaar der Welt!

Alina Kashlinskaya, die vor wenigen Wochen in Antalya Damen-Europameisterin im Schach wurde, startet  im Open A im Fritz-Henßler-Haus und ihr Ehemann Radoslaw Wojtaszek tritt im Orchesterzentrum des Landes NRW im Großmeisterturnier gegen einige der besten Schachspieler der Welt im Kampf um die Dortmunder Schachkrone 2019 an, die er 2017 schon einmal errungen hat. Damit hat Dortmund und sein Sparkassen Chess-Meeting auch 2019 wieder ein markantes schachsportliches Alleinstellungsmerkmal!!!

Titelverteidiger Ian Nepomniachtchi aus Russland, aktuell die Nr. 6 der Schach-Weltrangliste, ist mit dem Sieg beim ersten Fide Grand Prix des Jahres in Moskau spektakulär in das Jahr 2019 gestartet. Auch beim anschließenden großartig besetzten Grand Prix in Zagreb hat er eine gute Visitenkarte abgegeben und u. a. Vize-Weltmeister Fabiano Caruana, Vishi Anand und Shakryar Mamedyarov bezwungen. Mit seiner guten Form ist der Star des 47. Sparkassen Chess-Meeting, das vom 13. – 21. Juli 2019 im Orchesterzentrum des Landes NRW in der Brückstraße 47 stattfindet, gleichzeitig auch Turnierfavorit.

Ähnlich ambitioniert kommen aber auch Leinier Dominguez Perez, der jetzt in Netanya hinter Boris Gelfand punktgleich Zweiter wurde, Teimour Radjabov und Radoslaw Wojtaszek nach Dortmund. Und nicht zu vergessen Youngster Richard Rapport aus Ungarn, der vor wenigen Tagen das wichtige Großmeisterturnier in Hainan Danzhou (China) gegen starke internationale Konkurrenz gewann.

Die Teilnehmer am Großmeisterturnier:

Nachdem der dreifache Weltmeister und zehnmalige Dortmund-Sieger Wladimir Kramnik Anfang 2019 seine Profikarriere beendet hat, muss das Großmeisterturnier auf sein langjähriges Aushängeschild verzichten. Unabhängig davon ist es Turnierdirektor Stefan Koth auch im „Jahr eins nach Kramnik“ und trotz großer internationaler Veranstaltungs-Konkurrenz gelungen, erneut ein achtköpfiges Weltklassefeld auf die Beine zu stellen, das großen Sport mit spannenden Partien verheißt.

Ian Nepomniachtchi (Russland) ist mit einer Elo-Zahl von 2.775 aktuell die Nr. 6 der Weltrangliste. Er blickt auf mehrere internationale Erfolge zurück und gewann u. a. 2018 in Dortmund, startet also als Titelverdeidiger und Favorit. Nepomniachtschi ist fulminant in das Jahr 2019 gestartet und siegte beim ersten Fide-Grand-Prix in Moskau gegen erstklassige Konkurrenz. Dabei verwies er die in der Weltrangliste vor ihm platzierten Giri und Nakamura auf die Plätze. Beim vor wenigen Tagen beendeten Grand Prix in Zagreb schlug er u. a. Vize-Weltmeister Fabiano Caruana und den früheren Titelträger Vishi Anand.

Teimour Radjabov (Aserbaidschan) besitzt als dreimaliger Europameister mit seiner Nationalmannschaft in seiner Heimat Kultstatus. Mit 2.759 Elo-Punkten ist er die Nr. 13 der Welt und wird in Dortmund um den Turniersieg mitspielen.

Leinier Dominguez Perez (USA) ist zum zweiten Mal nach 2016 in Dortmund zu Gast. Mit 2.767 Elo-Punkten auf Rang 12 der Weltrangliste gehört auch der aktuell in guter Form spielende Ex-Kubaner, der jetzt in Dortmunds Partnerstadt Netanya hinter Boris Gelfand punktgleicher Zweiter wurde, zu den Turnierfavoriten.

Richard Rapport (Ungarn) ist mit 23 Jahren der jüngste Teilnehmer. Schon mit 13 Jahren wurde er der jüngste Großmeister in der Schachgeschichte Ungarns und löste damit den dreifachen Dortmundsieger Peter Leko ab. Rapport spielt ausgesprochen kompromisslos und hat jederzeit das Zeug zu großen Überraschungen. Mit 2.735 Elo-Punkten ist er derzeit die Nr. 23 der Welt.

Radoslaw Wojtaszek (Polen) hat Dortmund 2017 gewonnen. Der polnische Schachstar tritt zum dritten Mal hier an und ist mit 2737 Elo-Punkten weltweit die Nr. 21. Beim Moskau Grand-Prix schaffte er es vor wenigen Wochen bis ins Halbfinale, in dem er Nepomniachtchi unterlag.

Liviu-Dieter Nisipeanu ist mit einem Elo-Wert von 2.672 die unangefochtene Nr. 1 in Deutschland. Zuletzt spielte er eine ausgezeichnete Europameisterschaft mit einem starken 7. Rang in der Endabrechnung.

Daniel Fridman ist der zweite deutsche Vertreter. Seine Elo-Zahl liegt bei 2.629. Für Fridman, der als sehr solide und schwer zu schlagen gilt, ist es die dritte Teilnahme am Sparkassen Chess-Meeting.

Kaido Kulaots (Estland) war die große Sensation beim diesjährigen Aeroflot-Open in Moskau. Der 43-jährige Este schlug mit neun Punkten aus elf Partien eine ganze Reihe von absoluten Weltklassekönnern. Kulaots gilt als taktisch sehr versiert, ist aber mit seinen 2.560 „Elos“ der absolute Außenseiter in Dortmund.

Das war er allerdings auch vor dem Aeroflot-Open…….

Kommentatoren der Partien, die im Orchesterzentrum auf Großflächen übertragen werden, werden live vor Ort der mehrfache deutsche Schachmeister Klaus Bischoff und Elisabeth Pähtz sein, die kürzlich Dritte bei der Damen-Europameisterschaft wurde.

Der Salomon-Elkan-Preis für besondere Verdienste um den Schachsport in unserer geht 2019 an die Dortmunder Schachschule, die auf dem Sektor der Nachwuchsförderung herausragendes leistet und seit Jahren zu den Organisatoren des Sparkassen Chess-Meetings gehört.

Der nach Ferdinand Fabra, dem früheren BVB-Trainer und Begründer des Schulschachsports in NRW, benannte Preis für die beste Nachwuchsarbeit in Dortmund geht 2019 an die Schulmannschaft der Aplerbecker Grundschule und ihren frisch gebackenen Dortmunder Schulmeister Felix Kommessin.

Beide Preise werden im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Samstag, 13. Juli, 15 Uhr, im Orchesterzentrum von Schirmherrin Birgit Jörder überreicht.

Im Fritz-Henßler-Haus finden zeitgleich drei Open mit etwa 250 Teilnehmern/innen statt. Herausragend dürfte die Teilnahme von Radoslaw Wojtaszeks Gattin Alina Kashlinskaya sein. Sie wurde kürzlich in Antalya Schach-Europameisterin. Es lohnt sich also für alle Schachliebhaber, auch dort einmal vorbeizuschauen und mitzuerleben, welche Form Europas Schach-Spielerin Nr. 1 nach Dortmund mitgebracht hat.

Abgerundet wird das diesjährige Sparkassen Chess-Meeting durch den „Sportbund.NRW-Jugendcup 2019“, ein Einladungsturnier für  Spielern/innen mit  einer ELO-Zahl von zumindest 2.100 Punkten. Dieses Turnier tritt an die Stelle des „Helmut-Kohls-Turnier.“ Damit dokumentiert das Land NRW ausdrücklich sein großes Interesse an der Förderung des qualifizierten Schachnachwuchses in unserem Bundesland.

Fotos: Stadt Dortmund/Torsten Tullius

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Alle Fotos/All photos: Georgios Souleidis