Markus Angst – Für die vom 11. bis 22. September in der ungarischen Hauptstadt Budapest über elf Runden führende Olympiade haben sich die erstmals mit Ex-Weltmeisterin GM Alexandra Kosteniuk spielenden Schweizerinnen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: einen Rang unter den besten 20.
«D
er Appetit kommt beim Essen», sagt ein altes Sprichwort – und das sieht auch die Schweizer Damen-Nationalmannschaft so. Nach dem ausgezeichneten 9. Platz bei der Mannschafts-Europameisterschaft im montenegrinischen Budva im vergangenen Jahr strebt sie nun bei der Olympiade in Budapest die nächste Top-Platzierung an.
IM Milan Novkovic will mit seinem Team unter die besten 20 kommen. Der Damen-Nationalcoach ist zuversichtlich, dieses ambitionierte Ziel als Startnummer 21 zu erreichen. «Wir haben einen guten Mix aus Spielerinnen, die bereits mehrere Olympiaden gespielt haben (GM Alexandra Kosteniuk, WGM Ghazal Hakimifard, WGM Lena Georgescu), und zwei jungen Debütantinnen (WIM Sofiia Hryzlova, WFM Mariia Manko).»
Milan Novkovic sieht seine Mannschaft wie gewohnt vor zwei typischen Herausforderungen: «Gegen die nominell schwächeren Teams wollen wir souverän punkten und gegen die Stärkeren versuchen, eine Überraschung zu landen. Wenn unsere Spielerinnen ihre Top-Form finden, dann können wir auch gegen die stärksten Teams einen spannenden Match liefern und punkten.»
Etwas kleinere Brötchen werden – jedenfalls rangmässig – wohl die als Nummer 38 startenden Schweizer backen, die mit Landesmeister GM Sebastian Bogner am ersten Brett spielen und bei denen mit GM Li Min Peng ebenfalls ein Neuling im Team ist. Herren-Nationalcoach FM Felix Hindermann wünscht sich «für die ersten beiden Runden möglichst exotische und unbekannte und danach viele starke Gegner» und hofft, «dass wir gegen schwächere Teams schadlos bleiben und im Gegensatz zur Olympiade vor zwei Jahren in Chennai Teams aus den Top 30 mehr fordern können. Wenn wir als Mannschaft ELO gewinnen und vor unserem Startplatz liegen, haben wir zumindest ein solides Resultat erzielt.»
Topgesetzt sind in Budapest bei den Herren (197 Teams) die USA (mit GM Fabiano Caruana am ersten Brett) vor Indien (GM Arjun Erigaisi), China (GM Yi Wie), Titelverteidiger Usbekistan (GM Nodirbek Abdusattorow), Holland (GM Anish Giri) und Norwegen (GM Magnus Carlsen).
Bei den Damen (184 Teams) führt Indien (GM Harika Dronavalli) das Feld an vor Georgien (GM Nana Dzagnidze), Polen (WGM/IM Alina Kaschlinskaja), China (GM Jiner Zhu), Titelverteidiger Ukraine (WGM/IM Yuliia Osmak) und Aserbeidschan (WGM/IM Gunay Mammadzada).
Gespielt wird in Budapest jeweils um 15 Uhr Lokalzeit (identisch mit Schweizer Zeit) – mit Ausnahme der um 11 Uhr beginnenden Schlussrunde. Am 17. September ist Ruhetag.
Schweizer Brettreihenfolge
Herren
1 GM Sebastian Bogner (Einsiedeln/2545 ELO/33 Jahre)
2 GM Yannick Pelletier (Lux/2526/47)
3 GM Li Min Peng (Adliswil/2514/27)
4 GM Nico Georgiadis (Zürich/2510/28)
5 IM Oliver Kurmann (Luzern/2421/39)
Damen
1 GM Alexandra Kosteniuk (Fr/2483/40)
2 WIM Lena Georgescu (Bern/2266/24)
3 WGM Ghazal Hakimifard (Zürich/2192/30)
4 WIM Sofiia Hryzlova (Taverne-Torricella/2188/19)
5 WFM Mariia Manko (Granges-Paccot/2159/16)
Hier finden Sie alle Infos zur Olympiade in Budapest.
Hier finden Sie die Herren-Resultate.
Hier finden Sie die Damen-Resultate.
Hier finden Sie den Schlussbericht zur letzten Olympiade 2022 im indischen Chennai aus Schweizer Sicht.
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