Die 45. Schacholympiade findet vom 11. bis 22. September 2024 in Budapest statt. In der offenen Klasse ist Österreich unter den 197 Mannschaften an Platz 31 der Setzliste gereiht, während das Frauenteam auf Platz 30 von 184 Teams rangiert.
Der österreichische Schach-Großmeister und amtierende Staatsmeister im Standardschach, Valentin Dragnev, hat sich dazu entschlossen, die 279 Kilometer nach Budapest mit dem Fahrrad zurückzulegen. Er reist damit umweltfreundlich an und befindet sich bereits auf dem Weg. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler verabschiedete Dragnev feierlich und wünschte ihm viel Erfolg für das Turnier.
Die anderen Mitglieder des ÖSB-Teams, Markus Ragger, Dominik Horvath, Felix Blohberger und Valentin Baidetskyi, werden am kommenden Dienstag mit dem Zug nachreisen. Vor Ort wird das Team von Großmeister Borki Predojevic gecoacht. Das Ziel ist ein Platz in den Top 30, sowie die Herausforderung des einen oder anderen Spitzenteams, wie es bereits bei der Olympiade 2022 in Chennai, Indien, und der Team-EM 2023 in Budva, Montenegro, gelungen ist. Angeführt wird die Setzliste von den USA mit einem Eloschnitt von 2757, obwohl die aktuelle Nummer 2 der Welt, Hikaru Nakamura, fehlt. Die stärksten Herausforderer sind Indien (2753), China (2724) und Titelverteidiger Usbekistan (2690). Usbekistan hat sich von Erfolgscoach Ivan Sokolov getrennt und den Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik verpflichtet. Sokolov betreut in diesem Jahr Rumänien.
In der Frauen-Sektion tritt Österreich mit Regina Theissl-Pokorna, Katharina Newrkla, Veronika Exler, Jasmin-Denise Schloffer und Elisabeth Hapala an. Zum ersten Mal verfügen alle Spielerinnen über mindestens den WIM-Titel der FIDE. Bundesfrauentrainer David Shengelia begleitet das Team als Betreuer. Die Favoriten kommen aus Indien (Eloschnitt: 2467) und Georgien (2462), gefolgt von Polen (2416) und China (2416). China verzichtet mit Yifan Hou, Wenjun Ju, Zhongyi Tan und Tingjie Lei auf die vier besten Spielerinnen der Weltrangliste und setzt stattdessen auf ein junges Team im Kampf um die Medaillen.
Austragungsort ist die BOK-Halle in Budapest, das Olympische Sport- und Konferenzzentrum, das im Jahr 2000 an der Stelle des alten Sportcsarnok errichtet wurde. Es liegt zwischen der Puskás-Arena und der Papp-László-Sportarena, in einem Stadtteil, der ganz dem Freizeitvergnügen gewidmet ist. Die Arena bietet Platz für 10.000 Zuschauer und ist die modernste ihrer Art in Ungarn. Jährlich finden dort bis zu 120 Veranstaltungen statt.
Neben der Olympiade bieten die Organisatoren eine Reihe von „Side-Events“. Im Mittelpunkt stehen die Ausstellungen FIDE100 und CAPTURE (Schachfotos), Judit Polgars 10. Weltschachfestival sowie das Olympiad EXPO CLASSIC Schachturnier.
Für Interessierte gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote wie Seminare für Schiedsrichter, ein Fairplay-Seminar, die EDU-Konferenz, die Konferenz „Frauen, Schach und Gleichgewicht“ sowie die #SOCIALCHESS-Konferenz. Weitere Informationen sind auf der Turnierseite zu finden.
Alles in allem erwartet Schachfans weltweit ein spannender September. Die Nähe zu Wien und Österreich lädt zu einem Besuch der Olympiade ein, auch wenn der Zugang zu den Tribünen im Spielsaal mit 100 Personen pro Stunde streng limitiert ist. (wk, Fotos: BMKÖS/Fritz)
Website Schach-Olympiade, Weltschachbund (FIDE)
Ergebnisse bei Chess-Results: Open-Section, Women-Section
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