Friedrich Karl Volkmann gehörte in den Nuller Jahren zu den Top Schachspielern Österreichs. Er erhielt den IM Titel 2001, seine höchste internationale Elozahl betrug 2460.
Die Schachgemeinschaft nannte ihn liebevoll „Volki“, seltener Fritz. Ich lernte ihn Ende der 90er Jahre als recht schüchternes Talent kennen, der die bewundernswerten Eigenschaften besaß, sich nicht in den Mittelpunkt stellen zu müssen, gut zuhören und scheinbar endlos analysieren zu können. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Arroganz, besaß den kleinen (harmlosen) Tick, seine Haare beim Nachdenken mit einem Finger zu kräuseln. Ich meine, es wird niemanden geben, der mit ihm nicht gut auskommen konnte.
Er bekleidete mit mir das Amt eines ehrenamtlichen Moderators, als es das chess.at Forum noch gab. Wir fuhren beide zur Schach Team EM 2001 nach Leon, wo bereits seine Leidenschaft des Wanderns und Erkundens offenkundig wurde, die ihn bis zum Ende hinbegleitete. Er nahm bis 2004 noch an einer weiteren Team EM 2003 und zwei Olympiaden 2002 und 2004, sowie einer Einzel EU Meisterschaft teil, fast immer mit Elo-Gewinnen. Ein nationaler Titel blieb ihm verwehrt, sein bestes Ergebnis war ein 3. Platz 2001 in Mureck.
„Volki“ pflegte eine puritanische und prinzipielle Lebensweise. So verwendete er meist veraltete Hardware („BSD braucht nicht mehr Ressourcen“) und war Verfechter freier Software. Er mühte sich mit einem alten ChessBase unter einer WINE Emulation ab, was sicher ein Handicap gegenüber anderen Top Spielern war. Er analysierte dafür umso begeisterter Spezialvarianten, wie z.B. eine von ihm als „Superrusse“ bezeichnete Untervariante der „Russischen Verteidigung“ http://www.volki.at/cgi-bin/ana.pl?FILE=overview . Diese Variante hielt er in der praktischen Partie fast gegen alle GMs, sodass diese nur noch 1.d4 eröffneten. Seine Webseite dokumentiert seinen sparsamen Stil. SSL Zertifikate hielt er für unnötig und er hat die Seite komplett ohne Verwendung irgendwelcher arbeitserleichternder Frameworks auf Performanz optimiert.
Der Abschnitt „Berge“ zeugt von seinem Interesse am Tourengehen. Er hatte immer ein GPS fähiges Gerät dabei, mit dem er live die Daten auf Open Street Map (OSM) aktualisierte, sein Username war „fkv“. Er haderte mit der Ignoranz junger unerfahrener OSM Benutzer, die binnen Sekunden durch Unfähigkeit seine mühsam generierten Eintragungen zunichtemachen würden. Aus diesem Grund und dass er noch etwas von Substanz hinterließ – wie er dies titulierte, er erfuhr von seinen gesundheitlichen Diagnosen vor ca. 5 Jahren – arbeitete er, nach kleineren Projekten (wie z.B. einer Radwege Kritik auf YouTube) an seinem letzten Projekt, die „Höhlen und Biologische Funddatenbank“ http://bio.volki.at/ .
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