April 25, 2024

SMM: Genf, Luzern und Riehen in der Nationalliga A dicht beisammen

Erster Sieg für Wollishofen – Trubschachen gewinnt NLB-Spitzenkampf gegen Payerne

Markus Angst – Das verlustpunktfreie Spitzentrio Riehen/Luzern/Genf geht in der Nationalliga A der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) nur durch einen halben Einzelpunkt getrennt in die Sommerpause.

Die drei Ex-aequo-Leader kamen in der 5. Runde zu klaren Siegen. Der Vorjahresdritte Riehen schlug Aufsteiger Solothurn 7:1. Titelverteidiger Luzern gewann gegen Réti Zürich 5½:2½. Und Vizemeister Genf bezwang

Luzerns IM Oliver Kurmann (Bild) steht nach seinem Sieg gegen GM Mihajlo Stojanovic zusammen mit drei weiteren Spielern mit 4½ Punkten aus fünf Nationalliga-A-Runden zu Buche.

Winterthur 6½:1½. Auch Verfolger Zürich, der zwei Punkte hinter dem Leader-Trio liegt, kam zu einem klaren Sieg (6:2 gegen den zweiten Neuling Nyon).

Seinen ersten Saisonsieg – und einen wichtigen im Kampf gegen den Abstieg dazu – feierte Wollishofen in Echallens. Die Entscheidung beim 5½:2½-Erfolg der Zürcher fiel an den drei hinteren Brettern, an denen IM Michael Hochstrasser, FM Fabian Mäser und Jürgen Fend mit ihren drei Siegen den Unterschied ausmachten. Diese Partien können Sie auf der SSB-Homepage nachspielen: http://www.swisschess.ch/smm-live.html. Wollishofen überholte damit die Waadtländer, die jedoch unverändert zwei Zähler Reserve auf die beiden punktelosen Neulinge Nyon und Solothurn haben.

In der Nationalliga-B-Ostgruppe kamen die beiden Führenden gegen zwei Aufsteiger zu knappen Siegen. Réti II schlug Schlusslicht Schwarz-Weiss Bern II 5:3, und Bodan Kreuzlingen bezwang Gligoric Zürich 4½:3½. Einen weiteren Punkt gab NLA-Absteiger Mendrisio ab (4:4 gegen Zürich II). Dafür feierte der zweite NLA-Absteiger St. Gallen seinen zweiten Saisonsieg (4½:3½ gegen Wettswil) und verschaffte sich etwas Luft nach unten.

Der Spitzenkampf in der NLB-Westgruppe zwischen Payerne und Trubschachen war eine klare Sache – 5½:2½ für die Emmentaler. An den vier vorderen Brettern stand es zwar 2:2. Doch an den hinteren Brettern holten FM Joël Adler, die amtierende Schweizer Meisterin WIM Gundula Heinatz, und FM Ralf-Axel Simon mit drei Siegen sowie Paul Haldemann mit einem Remis 3½ Punkte. Schärfster Verfolger Trubschachens ist nun Schwarz-Weiss Bern, das gegen Aufsteiger Court zu einem 4½:3½-Zittersieg kam. Die Bernjurassier liegen damit ebenso punktelos am Tabellenende wie Biel, das gegen Luzern II ebenfalls mit dem knappstmöglichen Resultat verlor.

Von den 120 NLA- und NLB-Partien endeten – angesichts der hochsommerlichen Temperaturen wenig erstaunlich – deren 55 mit einem Unentschieden. Die Remis-Quote lag in den beiden oberen Ligen mit 46 Prozent deutlich über derjenigen in der 1. Liga vom Vortag (21 Prozent). Im NLB-Match Nimzowitsch Zürich – Winterthur II (3½:4½) endeten gar sieben der acht Partien mit einem Remis.

In der 1. Liga steht zwei Runden vor Schluss der erste Absteiger fest. Das null Mannschafts- und lediglich 4½ Einzelpunkte aufweisende Schlusslicht Birseck kann in der Nordwestgruppe nach der ½:7½-Kanterniederlage gegen Trubschachen II den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. Die Baselbieter könnten zwar bezüglich Mannschaftspunkten mit zwei Siegen noch zum sechstplatzierten Entlebuch aufschliessen, hätten dann aber zu wenig Einzelpunkte auf ihrem Konto. Stark abstiegsgefährdet ist in der gleichen Gruppe auch das einen Punkt aufweisende Basel.

Das Gleiche gilt nach der 3½:4½-Niederlage gegen Olten II im Duell zweier Aufsteiger auch für Nimzowitsch Zürich II in der Zentralgruppe, in der sich mit Luzern III (5 Punkte), den beiden Neulingen Brugg und Winterthur IV (je 4) und Lenzburg (3) vier weitere Teams Sorgen machen müssen. In der Ostgruppe verbesserte Réti Zürich III (4) seine Ausgangsposition im Kampf gegen den Abstieg dank eines 5:3-Siegs gegen das Zweitplatzierte Wollishofen II, was die Aussichten für Pfäffikon/ZH (2) und Wädenswil (1) verdüsterte. In der nur sieben Mannschaften umfassenden Westgruppe dürfte der einzige Absteiger aus dem Trio Genf II (3)/Fribourg (3)/Valais (2) kommen.

Bezüglich Aufstieg gab es in drei der vier Erstliga-Gruppen eine Verschiebung auf dem 2. Platz. In der Ostgruppe überholte St. Gallen II (6:2-Sieg gegen Wädenswil) Wollishofen II. In der Zentralgruppe rückte das erstaunliche Olten II auf Kosten von St. Gallen III vor. Und in der Nordwestgruppe verdrängte Riehen II (5½:2½-Sieg gegen Basel) den bisherigen Tabellenzweiten Bern. Die vier Spitzenreiter Aufsteiger Glarus (4½:3½ gegen Winterthur III), Baden (4:3 in einem nur an sieben Brettern gespielten Match gegen St. Gallen III), Olten (5:3 gegen Bern) und Sion (5:3 gegen Echallens II) hielten sich hingegen schadlos.

Nationalliga A

Luzern – Réti 5½:2½ (Studer – Martins 1:0, Krämer – Bogner ½:½, Kurmann – Stojanovic 1:0, V. Atlas – Degtjarew 0:1, Gähwiler – Maier ½:½, Arcuti – Carron ½:½, R. Lötscher – Gantner 1:0, Rusev – Antognini 1:0).

Genf – Winterthur 6½:1½ (Edouard – Forster 1:0, Fontaine – Harikrishna 0:1, Riff – Kaczmarczyk 1:0, Vernay – Georgiadis ½:½, Sokolow – Gattenlöhner 1:0, Burri – Hasenohr 1:0, Miralles – Georgescu 1:0, Gerber – Schärer 1:0).

Riehen – Solothurn 7:1 (Ragger – Owsejewitsch ½:½, Cvitan – Habibi 1:0, Heimann – Th. Flückiger 1:0, Haag – Schwägli 1:0, Georgiadis – Meier 1:0, Schmidt-Schäffer – Schiendorfer 1:0, Brunner – Thomi 1:0, Ch. Flückiger – Fischer ½:½).

Zürich – Nyon 6:2 (Pelletier – Ondozi ½:½, Bauer – Netzer 1:0, Hug – Ermeni 1:0, Vogt – Rasch ½:½, Petkidis – Schweitzer 1:0, Mutschnik – Guex ½:½, Grünenwald – Ferrier ½:½, Goldstern – Gemelli 1:0).

Echallens – Wollishofen 2½:5½ (Sermier – Prusikin ½:½, Botta – R. Moor 1:0, Colmenares – Kessler 0:1, Pahud – Gähler ½:½, Valles – O. Moor ½:½, Lopez – Hochstrasser 0:1, Vianin – Mäser 0:1, Stroppa – Fend 0:1).

Rangliste nach 5 Runden: 1. Riehen 10 (31½). 2. Luzern und Genf je 10 (31). 4. Zürich 8 (24½). 5. Réti 4 (21). 6. Winterthur und Wollishofen je 3 (15). 8. Echallens 2 (14½). 9. Nyon 0 (9). 10. Solothurn 0 (7½).

Partien der 6. Runde (7. September): Wollishofen – Riehen, Winterthur – Luzern, Genf – Echallens, Réti – Zürich, Nyon – Solothurn.

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA: GM Andrei Sokolow (Genf) 5 Punkte aus 5 Partien, GM Ognjen Cvitan, Gregor Haag (beide Riehen), IM Oliver Kurmann (Luzern) und FM Quentin Burri (Genf) je 4½/5, IM Richard Gerber (Genf) und IM Ioannis Georgiadis (Riehen) je 4/4, GM Andreas Heimann (Riehen), GM Christian Bauer (Zürich) und FM Davide Arcuti (Luzern) je 4/5, GM Noël Studer (Luzern) 3½/4, GM Yannick Pelletier, Anthony Petkidis (beide Zürich), GM Jean-Noël Riff (Genf) und IM Dennis Breder (Riehen) je 3/4.

Quelle: Schweizer Schachbund