April 23, 2024

Torres unsterbliche Partie

C. Torre – S. Tartakower, Moscow 1925 chess tournament, 5nd round (15th november)

Zugegeben, seine internationale Karriere währte nur kurz, etwas mehr als ein Jahr, doch ist er aus der Schachgeschichte nicht mehr wegzudiskutieren. Zum einem verdanken wir ihm den Albtraum vieler Amateurschachspieler, den Torre-Angriff, zum anderen eine der bekanntesten Kombination der Schachgeschichte, die Zwickmühle. Auch nicht zu verachten ist eine Partiekomposition seinerseits, die nie gespielt wurde, aber dennoch Eingang in die Taktikbücher gefunden hat, die vielen bekannte Kombination, der vermeintlichen Kontrahenten Adams und Torre, aus dem Jahr 1920. Ersterer war nur sein Förderer, den er gegen sich selbst gewinnen lies.

Nach seinem Turniersieg in Detroit 1924, wo er unter anderem auch Samuel Reshevsky hinter sich lassen konnte, wurde der Mexikaner Carlos Torre im Folgejahr nach Europa eingeladen. In Baden-Baden überraschte er die Schachwelt mit einer neuen Eröffnungsidee, die mexikanische Verteidigung, heute auch als Springertango im Nachzug bekannt. In Moskau verblüffte er die Schachwelt mit einer spektakulären Kombination, die als Zwickmühle Eingang in die Taktikbücher gefunden hat.

Nach einer nicht ganz geglückten Eröffnung gegen Ex-Weltmeister Dr. Emanuel Lasker, stand Carlos Torre sehr bedenklich. Doch dem Mexikaner war das Glück hold, als in kritischer Stellung, Dr. Emanuel Lasker die richtige Idee  hatte, diese jedoch falsch ausführte. Diese Ungenauigkeit, die laut diversen Quellen, unterschiedliche aber nicht gleichlautende Gründe hatte, führte zu einem überraschenden Zug, bei der Torre  seine ungedeckte Dame zum Schlagen anbot, ein Angebot, welches Lasker nicht ablehnen durfte. Dabei schuf er ein kombinatorisches Meisterwerk, welches um die Welt ging.

Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.