Oktober 5, 2024

Team-Weltmeisterschaft der Frauen: Tag 1

Fiona Sieber, Yuri Yakovich im Hintergrund

Der erste Tag der Team-Weltmeisterschaft der Frauen lieferte zum Auftakt mit den USA und China direkt die beiden stärksten Gegnerinnen der Gruppe. Nominell musste sich das deutsche Team in beiden Matches nicht verstecken, die Ergebnisse waren am Ende aber frustrierend. Gegen die USA bot Bundestrainer Yuri Yakovich für Deutschland die an eins bis vier gesetzten Spielerinnen auf: Es spielten also Elisabeth Pähtz, Dinara Wagner, Josefine Heinemann und Hanna Marie Klek.

An Brett eins kam es dadurch zu der interessanten Paarung zwischen Elisabeth Pähtz und Alice Lee, Routinier gegen Nachwuchshoffnung. Alice Lee ist erst 13 Jahre alt und gilt zurecht als eines der größten weiblichen Talente der Welt. Elisabeth äußerte im Interview nach der Partie allerdings, dass sie extrem überrascht von der Partieanlage war. Die Amerikanerin habe mit Weiß von Anfang an nur auf den halben Punkt gespielt, der am Ende auch für beide Seiten ungefährdet auf dem Brett stand.

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Josefine Heinemann spielte gegen Tatev Abrahamyan eine umkämpfte, dynamische Partie, die beiden Seiten Chancen bot. Nachdem Josefine zwischendurch unter anderem einen Qualitätsgewinn ausließ, musste sie allerdings um den halben Punkt kämpfen, den sie sich am Ende in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel auch sichern konnte.

Hanna Marie Klek hatte gegen Atousa Pourkashiyan ausgangs der Eröffnung einer sizilianischen Partie gute Chancen: Ihr dynamisches Bauernduo auf b4 und c4 kam aber nie ins Rollen. Nachdem sich der Vorteil verflüchtigt hatte, folgte in einem ausgeglichenen Endspiel mit Läufer plus Turm auf beiden Seiten der Remisschluss.

Die am Ende entscheidende Partie spielte Dinara Wagner: In einem wechselhaften Endspiel schwankte der Vorteil hin und her. Dinara tat sich lange schwer, gute Felder für ihre weiße Dame zu finden. Die Entscheidung brachte schließlich der Verlust ihres Springers, als sie in Zeitnot nicht den richtigen Weg fand, um diesen zu retten. Somit ging der Kampf gegen die USA 1,5 zu 2,5 verloren.
Im zweiten Match gegen China änderte sich die Aufstellung: Für Dinara Wagner und Hanna Marie Klek wurden Jana Schneider und Fiona Sieber aufgestellt, Josefine Heinemann rückte aufs zweite Brett vor.

Der Kampf sah nach 45 Minuten durchaus hoffnungsvoll aus: Fiona Sieber geriet zwar früh in Nachteil und sollte sich davon nicht erholen. Aber sowohl bei Elisabeth, Josefine als auch Jana standen interessante, aussichtsreiche Stellungen auf dem Brett.

Leider sollte dies für den Rest des Kampfes der beste Zwischenstand bleiben. Janas Stellung kippte komplett zu ihren Ungunsten, nachdem sie ein Qualitätsopfer von Qi Guo ablehnte. Elisabeths Chancen gegen Yuxin Song verflüchtigten sich bald ins Remis. Josefine hatte die beste Stellung und die größten Chancen des Tages auf einen ganzen Punkt. Aber gegen die zähe Verteidigung Kaiyu Ning fand sie kein Durchkommen. So standen am Ende ein 1 zu 3 und die zweite Niederlage des Tages fest.

Damit beginnt die WM mit einem Fehlstart für das deutsche Team. Trotzdem haben wir weiterhin gute Chancen auf den Einzug in das Viertelfinale. Gegen Polen, Bulgarien und das südamerikanische Team „FIDE Americas“ ist alles drin, dafür muss aber auch um jeden Preis gepunktet werden.

Morgen um 15 Uhr geht es mit dem Match gegen Polen weiter, um 18 Uhr geht es dann gegen FIDE Americas. Wir sind wieder live auf www.schachdeutschland.tv dabei!

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