Schach und Quantenphysik: Das Indische Schachproblem quantenmechanisch betrachtet (II)
„Schach ist die Verflechtung verschiedener kognitiver Stränge; hier treffen Kunst und Wissenschaft im menschlichen Denken zusammen, wo sie von der Erfahrung verfeinert und optimiert werden“ (Garry Kasparow 2007, S. 33).
Der 1. Teil findet sich hier:
Schach und Quantenphysik: Das Indische Schachproblem quantenmechanisch betrachtet (I)
Man kann die gleichen Überlegungen an zahlreichen anderen Kombinationen aufzeigen, auch wenn diese meist nicht ganz so aussergewöhnlich sind wie der Inder. Ähnliche Züge, verwickelte Kombinationen und Manöver kommen selbstverständlich millionenfach in realen Schachpartien vor.
Quantenprozesse im Gehirn
Quanteneffekte können durchaus in unserem Neuronengehirn relevant sein, u.a. beim Lernen, kreativen Einfällen oder beim Nachdenken, inneren Reden und Entscheiden. Ebenfalls effektiv fluktuierend bei der Umwandlung von Energie in Information und umgekehrt – beziehungsweise beim Übergang von physikalischen zu psychischen Prozessen. Gleich geht’s ins Gehirn.
ANALOGIE ODER NOCH MEHR?
Aber Schachspielen hat ja nichts mit Quantenphysik zu tun, oder DOCH!? Die Lösungs-Züge und Figuren sind miteinader verschränkt. Ob dies mit Quantenmechanik zusammenhängt oder nur – beziehungsweise immerhin – eine Verdeutlichung schwer verstehbarer Vorgänge darstellt, sei hier kurz diskutiert:
ANALOGIE AUF DEM BRETT & QUANTENREALITÄT IM GEHIRN
Schon mal als Eröffnungszug ins Denkspiel gebracht: „Die Quantenrealität der Mikrowelt ist untrennbar mit der Struktur der Makrowelt verbunden“ (Davies & Brown 1993, S. 23). Schachfiguren bestehen aus Atomen / Quanten, Hirne denken mittels Neuronen und neuronaler Netze, auch beim Schach, in diesen sind Billionen Quanten aktiv (siehe dazu Munzert 1988 Neuro-Schachcomputer
Neuro-Schachcomputer
bzw. mein Buch Schachpsychologie ab 3. Aufl. 1993 Kap. 27, darin auf Seite 327 auch die schematische Darstellung eines neuronalen Netzwerks).
Spekulation: In einem Gehirn voll mit Milliarden Neuronen und noch mehr Quanten, sind diejenigen Quanten, welche die beiden Züge (mit-) generieren und sich mit ihnen befassen, wohl verschränkt; vermutlich in einem größeren Quantensystem bzw. Teil eines neuronalen Netzwerks!
Wir werden noch mehrmals in anderem Quantenzusammenhang auf das legendäre Indische Schachproblem zurückkommen.
Dr. Reinhard Munzert
Vielen Dank!
Aber was heisst das?
Quanten begegnen uns nichtvreal, sondern nurvals Zusammenbruch der Wellenfunktion im Augenblick der yMessung.
Also ist der Zug mit der Figur die Messung?
Freundliche Grüße
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apl. Prof. Dr. Norbert Ammermann, ev. Pfarrer i.R.
Kirchl. Hochschule Wuppertal (https://www.kiho-wb.de/personal/norbert-ammermann/)
Komposition & Sitarmusik: http://www.himmelsklang.eu
Wissenschaftliche Arbeit: http://www.norbert-ammermann.de
Prof. Ammermann,
besten Dank für den Kommentar!
Bei der Ausführung des Zuges bricht m. E. die Wellenfunktion der Schachgedanken des Spielers für diese Zugwahl zusammen.
Gleichzeitig bricht auch die Wellenfunktion der Figur zusammen. Durch den Zug verändern sich die Quanten der Figur kaum, jedoch deren Möglichkeiten.
Im Gegensatz zur Quantenverschränkung ist die Wellenfunktion eines Schachgedankens im Gehirn / neuronalen Netzen
ein Thema an den Grenzen der Forschung. Ich werde in meinen Beiträgen später – nach Darstellung der Grundlagen – auch mittels des Indischen Problems darauf eingehen.
Mitdenker sind willkommen!
Reinhard Munzert