Die erste Runde des German Masters ist zu Ende. Da es immer noch keinen Bericht auf der Seite des Deutschen Schachbundes dazu gibt, hier meine kurze Zusammenfassung.
Männer: einziger Sieg durch den letztjährigen Sieger Falko Bindrich, der den entscheidenden Fehler seines Gegners (im höheren Sinne) des Läufer-Springrtauschs auf f6 auszunutzen wusste. Danach war die Stellung für Vincent Keymer sehr unangenehm und schwierig zu handhaben. Die restlichen Partien endeten eher unspektakulär ins Remis.
Frauen: zwei Siege sind hier zu verbuchen. Sarah Hoolt gewann gegen Filiz Osmanodja. Wobei Filiz zu Anfang etwas besser stand und es später in der Zeitnotphase kippte. Der andere Sieg durch Ketino Kachiani gegen Melanie Lubbe. Hier fallen zwei Dinge auf: kurz vor Schluss reklamierte Ketino auf “Unsportlichkeit? berührt geführt?„oder aufdringliche Belästigung I
hres Königs?”, da Melanie beim Ziehen ihres Läufers den König ihrer Gegnerin ausversehen berührt hatte. Die Uhr wurde daraufhin gestoppt und Hauptschiedsrichter Klaus Deventer setzte nach einem kurzen Gespräch die Partie binnen Sekunden fort. Es ist für mich unklar, wie die Reklamation überhaupt lautete oder ob es sich dabei nicht einfach nur um psychologische Kriegsführung handelte…? Laut Fide Regeln werden falsche Reklamationen mit einem Zeitbonus von 2 min für den Gegner bestraft. Es ist natürlich fraglich, ob es sich um eine richtige Reklamation seitens Ketino Kachiani gehandelt hat. Die Konsequenz dieser Unterbrechung führte jedoch wenige Züge später dazu, dass Melanie sichtlich irritiert die Zeit in Remisstellung ablaufen ließ.
GM Thomas Paehtz
Ergebnisse Männer auf Chessresult
Ergebnisse Frauen auf Chessresult
Alle Informationen findet man auf der Turnierseite www.schachgipfel.de.
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1.vom schwachen Nervenkostüm kann hier nicht die Rede sein,weil durch die Situation (Frau Kachiani) und bedingt durch den Zeitverbrauch von Frau Lubbe, psychologische Komponente mit einfließen und somit Irritationen psychologischer Natur auftraten.
2.Eine Realitätsüberprüfung meinerseits ist nicht nötig.
3.Beim Blitzen garantiere ich Ihnen,werden solche Vorfälle sehr oft vorkommen,und kein Regelverstoß wird dieses ahnden.!
„Das Bild sah ich im Großformat und ich erkannte keine absichtliche,oder unabsichtliche Handlung seitens Frau Lubbe.“
Laut Herrn Paehtz dagegen hat Frau Lubbe beim Ziehen des Läufers den König – mal ist es der weiße König, mal der schwarze – berührt. Offensichtlich hat jeder Beobachter etwas anderes gesehen.
Frau Kachiani war viel näher am Geschehen, und was diese wahrgenommen hat, entzieht sich Ihrer Kenntnis, Herr Walpurgis. Ebensowenig können Sie irgendwelche „Absichten“ von Frau Lubbe wahrnehmen.
Wenn es zutrifft, dass dieser Vorfalll ursächlich dafür war, dass Frau Lubbe in dieser durchaus übersichtlichen Stellung ihre Zeit hat ablaufen lassen, so muss man ihr ein für eine derartige Veranstaltung zu schwaches Nervenkostüm attestieren.
Auch ich habe das Spiel gesehen im Internet und verstand im ersten Moment nicht,was Frau Kachiani „auf einmal“ reklamierte. Das Bild sah ich im Großformat und ich erkannte keine absichtliche,oder unabsichtliche Handlung seitens Frau Lubbe. Danach konnte man deutlich eine Irritation seitens Frau Lubbe erkennen,die dann auch im Verlust ihrer Partie endete.!
Liebe Frau Kachiani; ich glaube nicht,das Sie mit diesem Sieg glücklich sind-und der Schachsport schon gar nicht!
Im Fide Handbuch ist dieser Fall nicht explizit beschrieben. Wenn man auf dreimalige Stellungswiederholung falsch reklamiert, bekommt der Gegner einen Bonus von 2 min, weil es neben einer unberechtigten Reklamation auch eine Störung des Gegners darstellt. Ketinos Reklamation ist eine Störung. Es liegt im Ermessen des Schiris darüber zu entscheiden. Klaus Deventer entschied sich gegen einen Zeitbonus und Melanie verlor später kurioser Weise auf Zeit. Da ich ständig solche Turniere spiele, würde ich behaupten, Die Fide Regeln gut zu kennen. Menschlich betrachtet hätte man für eine unfaire und unberechtigte Reklamation immer einen Zeitbonus geben müssen, aber das ist nur meine Meinung.
Definiert unter https://www.fide.com/fide/handbook.html?id=208&view=article (Artikel 12.3 und 12.9)
Die Kamera zeigt eindeutig, dass Melanie mit ihrem kleinen Finger, während sie ihren Läufer zog, den König berührt und es diesbezüglich seitens ihrer Gegnerin eine Reaktion gab, die dazu führte, dass der Schiri hinzukam. Ketino reklamierte auf berührt geführt, was seitens des Schiris jedoch abgelehnt wurde. Fakt ist, dass sie zuerst ihren Läufer berührte, ehe sie den König streifte. Das Video ist leider nicht mehr im Netz, aber ich bin mir ziemlich sicher, bei dem, was ich gesehen habe. Vielleicht habe ich die Farbe des Königs verwechselt, es könnte Melanies eigener König gewesen sein. Das ändert jedoch nichts an den Tatbestand, dass die Reklamation unkollegial war.
Kindergarten !!! Der Schiedsrichter muss hier Klartext sprechen und den Spieler / Spielerinnen daran erinnern sich auch in Zeitnot fair zu verhalten .
Dann nach einer kurzen Pause die Partie wieder in Gang setzen .
Es gibt keinen Bonus oder Strafe , erst bei Wiederholten Fehlverhalten die Partie zu beenden und zwar von beiden Seiten .
Gruss Manfred Grosse
„Laut Fide Regeln werden falsche Reklamationen mit einem Zeitbonus von 2 min für den Gegner bestraft.“
In dieser Allgemeinheit stimmt das so nicht.
Wenn Herr Paehtz nicht einmal weiß, was tatsächlich geschehen ist, und diesbezüglich auch keinerlei Bemühungen unternommen hat, sollte er sich mit Kritik an der Gegnerin und am Schiedsrichter zurückhalten.