Remis im Spitzenkampf Luzern – Zürich – Riehen rückt Luzern auf die Pelle und fordert den Titelverteidiger in der Schlussrunde heraus – Nimzowitsch und Echallens steigen in die Nationalliga B ab – Payerne bleibt in der NLB
Markus Angst – Der Titel in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) geht entweder an Luzern oder Riehen. Nach dem 4:4-
Unentschieden in der 8. Nationalliga-A-Runde zwischen Leader Luzern und dem zweitplatzierten Zürich rückte das gegen Genf knapp mit 4½:3½ siegreiche Riehen bis auf einen Punkt an den Titelverteidiger aus der Innerschweiz heran. Morgen Sonntag kommt es um 11 Uhr im Hotel «Crowne Plaza» in Zürich zum Showdown zwischen Luzern, dem ein 4:4 zur Titelverteidigung reicht, und Riehen.
Der Spitzenkampf zwischen Luzern und Zürich verlief überaus spannend. Schlüsselpartie war diejenige zwischen den beiden Internationalen Meistern Anthony Petkidis und Roland Lötscher. Der für Zürich spielende Petkidis hatte eine verheissungsvolle Stellung, griff danach aber zweimal fehl und musste sich noch geschlagen geben. Hätte Petkidis wenigstens remisiert, könnte das in der 9. Runde auf Genf treffende Zürich noch auf den Titel hoffen – doch nun machen diesen Luzern und Riehen im direkten Duell untereinander aus.
Während der Kampf um den Pokal erst in der Schlussrunde von morgen Sonntag entschieden wird, stehen die beiden Absteiger schon vor dem letzten Durchgang fest. Nach drei 8. Plätzen in den Jahren 2018, 2019 und 2021 kehrt Echallens nach fünf Jahren in die Nationalliga B zurück – ebenso wie Nimzowitsch nach nur einem Jahr. Die Waadtländer erlitten gegen Winterthur mit 2:6 die siebte Niederlage und liegen mit nur einem Punkt am Tabellenende. Die auf dem zweitletzten Rang liegenden Zürcher, die das Derby gegen Wollishofen 3:5 verloren, stehen mit zwei Zählern zu Buche. Sie könnten bezüglich Mannschaftspunkten zwar noch zum achtplatzierten Lokalrivalen Réti aufschliessen, Réti hat aber 8½ Einzelpunkte mehr auf dem Konto und ist damit vorzeitig gerettet.
Dass die Abstiegsfrage bereits nach der 8. Runde beantwortet ist, liegt an Aufsteiger Nyon. Die Waadtländer schlugen nämlich Réti 4½:3½, rückten damit auf den 7. Platz vor und sicherten sich im Gegensatz zu ihrer ersten NLA-Saison 2019 – damals wurden sie mit nur einem Punkt Letzte – diesmal den Klassenerhalt.
Ein Waadtländer Verein rettet sich, ein zweiter muss in die Nationalliga B, und ein dritter ist Profiteur des Abstiegs von Echallens. Weil Echallens bereits mit einer Mannschaft in der NLB-Westgruppe vertreten ist, wird diese in die 1. Liga zurückgezogen. Damit behält das neuntplatzierte Payerne gemäss SMM-Reglement seinen Platz in der zweitobersten Spielklasse.
Auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB), auf ChessBase und Chess24 können Sie die Partien der 8. NLA-Runde nachspielen und diejenigen der des Schlussdurchgangs vom Sonntag live mitverfolgen. Noch «liviger» geht es direkt vor Ort: Zuschauer(innen) sind im «Crowne Plaza» herzlich willkommen.
Nationalliga A, 8. Runde
Zürich – Luzern 4:4 (Bauer – Krämer ½:½, Pelletier – Kurmann 0:1, Kosteniuk – Bänziger ½:½, Brunner – Atlas ½:½, Vogt – Gähwiler 1:0, Petkidis – R. Lötscher 0:1, Fecker – Hakimifard 1:0, Fischer – Weindl ½:½).
Riehen – Genf 4½:3½ (Ragger – Vernay 0:1, Heimann – Fontaine ½:½, Georgiadis – Edouard 1:0, Renet – Sokolow ½:½, Cvitan – Riff ½:½, Breder – Burri ½:½, Brunner – Benitah 1:0, Haag – Gerber ½:½).
Echallens – Winterthur 2:6 (Sermier – Hasenohr ½:½, Willems – Georgiadis 0:1, Buss – Ballmann 0:1, Duratti – Kaczmarczyk 0:1, Valles – Schärer 0:1, Meylan – Georgescu ½:½, Pahud – Bichsel 1:0, Perréard – Gattenlöhner 0:1).
Nimzowitsch Zürich – Wollishofen 3:5 (Gallagher – R. Moor ½:½, Viennot – Prusikin 0:1, Georges – Mäser 1:0, Bäumer – Hochstrasser ½:½, Bajraktari – Fend 0:1, Nabavi – O. Moor 0:1, Drechsler – Frey 0:1, Alic – Douguet 1:0).
Réti Zürich – Nyon 3½:4½ (Bogner – Netzer 1:0, Stojanovic – Ondozi ½:½, Maier – Guex ½:½, Gantner – Duport 0:1, Sigfusson – Asllani ½:½, Wyss – Vilaseca 1:0, Lepot – Gautier 0:1, Lou – Promonet 0:1).
Rangliste nach 8 Runden: 1. Luzern 15 (43). 2. Riehen 14 (40½). 3. Zürich 13 (40½). 4. Winterthur 11 (36½). 5. Genf 8 (36½). 6. Wollishofen 7 (24). 7. Nyon 5 (26). 8. Réti 4 (30½). 9. Nimzowitsch 2 (22/steht als Absteiger fest). 10. Echallens 1 (20½/steht als Absteiger fest).
Partien der 9. Runde vom Sonntag (11 Uhr): Riehen – Luzern, Zürich – Genf, Nyon – Winterthur, Echallens – Wollishofen, Réti – Nimzowitsch.
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