April 20, 2024

Gipfelmanifest (I): das deutsche Schach – ein Karren ohne Zugpferde

Wer der junge Mann rechts ist, wüssten wahrscheinlich die meisten Kongressteilnehmer. Mittelfristig wird sich Vincent Keymer entscheiden müssen, ob er vollständig auf die Karte Schach setzt. Das deutsche Schach hätte dann sogar ein Zugpferd, das eine Entwicklung wie zuletzt in Norwegen und davor in Indien auslösen könnte. Nur müssen sie beim Schachbund bis dahin dringend lernen, was ein Zugpferd ist und wie man das einsetzt. (Foto: Maria Emelianova/chess.com)

Die Mächtigen des deutschen Schachs treffen sich Ende Mai/Anfang Juni in Magdeburg, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das ist ein schöner Anlass, die drängendsten Probleme des deutschen Schachs aufzuzählen – und zu prüfen, ob irgendeines von denen beim Bundeskongress zur Debatte steht.

Das Ergebnis dieser Prüfung können wir vorwegnehmen. Keines dieser Probleme steht auf der Tagesordnung.

Na gut, eines vielleicht, aber das ist ausgerechnet das, das unter vier Augen geklärt werden sollte, anstatt in einer vom Wahlkampf zerrissenen Versammlung zerredet und für Stimmenfang simplifiziert und missbraucht zu werden. Dazu später mehr.

Immerhin sitzen einige der Probleme des deutschen Schachs mit am Tisch. Angesichts solcher Offenbarungen von Ahnungslosigkeit und Wichtigtuereiregen wir an (flehen geradezu), unmittelbar vor Beginn des Bundeskongresses Zettel an die Funktionäre auszuteilen. Darauf müssen sie die Namen aller deutschen A-, B-  und C-Kaderspieler notieren. Wer nicht mindestens die Hälfte der besten/hoffnungsvollsten deutschen Schachmeister benennen kann, muss gehen. Solche Leute haben in der höchsten deutschen Schachversammlung nichts zu suchen.

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