April 20, 2024

Schritt für Schritt

Für jemanden, der ihn nur aus der Ferne beobachten konnte, dürfte es nicht leicht fallen ihn zu beschreiben, doch wenn wir die Älteren, die Ü50-Gruppe, seinen Namen lesen oder hören, dann finden wir für ihn in aller Regel Beschreibungen wie Gentleman, feiner Mensch, Verlagskaufmann, Karl-May-Verleger, Schiedsrichter von Weltrang sowie leidenschaftlicher Sammler. Er gehörte (und gehört immer noch) zu den wenigen Spielern weltweit, die sowohl den Großmeistertitel im Nah- als auch im Fernschach verliehen bekamen.

Obwohl er stets einem zivilen Beruf nachging, gehörte er zu den besten Spielern der Welt und war somit viele Jahre lang Dauergast in der TOP-100-Weltrangliste. Dies ist und war umso bemerkenswerter, da in aller Regel rund 50% der Spieler in der TOP-100-Rangliste aus der Sowjetunion kamen.

Aus diesem Grunde hat es mich auch nicht sonderlich überrascht, als ich in einer niederländischen Schach-Chronik des 20. Jahrhundert, die ich kürzlich in den Händen hielt, in der pro Jahr nur zwei oder drei bemerkenswerte Partien präsentiert werden, die heutige Partie fand, die ich Ihnen nun zeigen werde. Diese Partie kennzeichnet durchaus den typischen Spielstil von Lothar Schmid, stets mit einem kleinen Schuß Risiko verbunden.

Zugleich ist diese Partie aber auch ein gutes Lehrbeispiel dafür, wie Top-Spieler Schritt für Schritt die Stellung ihrer Figuren verbessern, um dann den entscheidenden Schlag zu setzen.

Ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie!