In der Theorie ist das Prinzip unserer Berichterstattung ganz einfach: Die „Perlen vom Bodensee“ dienen dem Schach, sonst nichts und niemandem. Wer das Schach voranbringt, der wird gepriesen, wer es meisterhaft spielt, der wird gefeiert. Wer Chancen für das Schach versemmelt, der sieht den erhobenen Zeigefinger, wer dem Schach schadet, der bekommt’s mit der Keule.
In der Praxis haben wir (in der Berichterstattung über die anstehende DSB-Wahl) neulich losgekeult, wo ein erhobener Zeigefinger ausgereicht hätte. Darum ergeht heute eine Entschuldigung an Ralf Niederhäuser. Der Schachpräsident von Nordrhein-Westfalen wird uns allseits als integrierender, auf Ausgleich bedachter Arbeiter für das Schach beschrieben. Nun war ihm seine Neujahrsansprache missglückt, sämtlichen seiner Mitstreiter fiel das nicht auf, dann stand sie im Netz und in der Rochade Europa, und der Schreiber dieser Zeilen wurde böse. Nur rechtfertigt das keine Ausfälle, die an Beleidigung grenzen.
Tut mir leid.
Das deutsche Schach bietet ja eine Menge Aufhänger, böse zu werden, allein den, dass die Schieflagen und Missstände drumherum ständig unsere zuletzt arg limitierte Schreibzeit fressen, so dass hier kaum noch über Schach berichtet wird. Heute zum Beispiel wäre ein Bericht über den Vorstoß der Baden-Baden Snowballs ins Finale der Pro Chess League Pflicht.
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