Einen Tag nach der Entscheidung, die Schacholympiade 2022 nicht in Moskau auszurichten, hat sich die All India Chess Federation (AICF) um die Ausrichtung in Indien beworben. Die Verantwortlichen sind laut einem Bericht von ChessBase India optimistisch, die Kosten von knapp 10 Millionen Dollar schultern zu können. Zwei noch nicht benannte Städte hätten bereits Interesse bekundet, Gastgeber zu sein.
Ob Indien den Zuschlag bekommt, liegt jetzt an der FIDE. Pikant an dieser neuen Konstellation ist das enge Verhältnis zwischen Indien und Putin-Russland, dessen Schachverband die FIDE die Schacholympiade entzogen hat: Indien ist zweitgrößter Waffenimporteur der Welt, Russland ist Indiens wichtigster Lieferant. Am Freitag im UN-Sicherheitsrat war Indien (neben China und den Vereinigten Arabischen Emiraten) eines von drei Ländern, die sich bei einer Abstimmung über eine Resolution gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine enthalten haben.
„Es war schon immer mein Traum, dass das größte Spektakel der Schachwelt nach Indien kommt“, sagte AICF-Geschäftsführer Bharat Singh Chauhan auf Anfrage von ChessBase India. Die AICF sei zuversichtlich, so eine Veranstaltung organisieren zu können: „Indische Großstädte sind gut ausgestattet. Wir bräuchten ungefähr 1500 bis 2000 Hotelzimmer, um all die Menschen aus verschiedenen Ländern unterzubringen.“ Außerdem sei Indien ein schachliebendes Land mit einem großen Interesse am Schachsport.
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