Mein Leben lang habe ich Schach gespielt und unterrichtet. Wenn sie mir jetzt eine Waffe geben, bin ich von geringem Nutzen“, schreibt Valeriy Grinev aus Kiew. Anfang März sollte der ukrainische IM mit seinen Landsleuten Alexander Maly und Eduard Andreev für den SC Siegburg in der NRW-Oberliga am Brett sitzen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Das hat sich nun erledigt. Während sich im Rheinland der Siegburger Mannschaftsführer Klaus Steffen bemüht, das Match zu verlegen, sind die Gedanken seiner ukrainischen Meisterspieler weiter entfernt vom Denksport denn je.
Noch mehr als das deutsche Drittliga-Schach ist der internationale Schachbetrieb vom Krieg in der Ukraine betroffen. Das fängt ganz oben an, beim FIDE-Präsidenten und der Frage nach seiner Nähe zu Vladimir Putin.
„Arkady Dvorkovich ist der Repräsentant eines kriminellen Regimes.“ Als solcher könne der Russe nicht das Weltschach repräsentieren. Das hat gestern der Großmeister, Trainer und Autor Jacob Aagaard in einem Statement geschrieben. Wie viele andere prominente Schachspieler hat Aagard eine Absage der Schacholympiade gefordert – eine Forderung, der die FIDE heute nachgekommen ist. Der Nationenwettkampf, der am 26. Juli in Moskau beginnen sollte, ist vom Tisch. Die FIDE will sich bemühen, ihn in ein anderes Land zu verlegen.
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