Nach Elo können die Deutschen nicht mit den Russinnen mithalten, aber nach Kampfgeist. Bei anderen Mannschaften, hat Bundestrainer Yuri Yakovich beobachtet, fehlt die Hartnäckigkeit, sobald sich eine oder zwei Partien zu ihren Ungunsten neigen. Nicht so bei den Deutschen, die wie die späteren Turniersiegerinnen an allen Brettern stets bis zur letzten Patrone kämpfen.
Das fiel sogar dem sportlich in einer anderen Liga coachenden russischen Trainer Sergej Rublevsky auf. Mit seinem Kollegen Yakovich war sich Rublevsky einig: beeindruckend. “Dieses deutsche Team hat Perspektive”, sagt Yakovich.

Am Ende standen Pähtz, Heinemann&Co. mit 11:7 Punkten auf Platz fünf, ein Ergebnis, das gar Nähe zu den Medaillenrängen suggeriert. Diese Nähe gibt es ausschließlich auf dem Papier. Tatsächlich waren es zum Abschluss zwei leichte Siege gegen die Außenseiter Türkei und Litauen (ein “fulminanter Schlussspurt” nach Einschätzung des Schachbunds), die das Team aus dem Mittelfeld ins obere Tabellenviertel katapultierten. Zuvor war gegen die höher gesetzten Medaillenkandidatinnen aus Aserbaidschan und Polen nichts Zählbares herausgesprungen, mit dem sich Yakovichs Kämpferinnen in den entscheidenden Runden oben hätten festbeißen und tatsächlich nach Medaillen greifen können.
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