Ein neuer Mitspieler im Schachgeschäft: Bislang war das Unternehmen „Millennium“ als Hersteller von Schachcomputern bekannt. Jetzt schicken sich die Münchner an, Teil des organisierten Schachs zu werden. Mit ihrem elektronischen Turnierbrett, das speziell auf hybrides Schach ausgerichtet ist, will Millennium nicht mehr nur dem Schachfreund daheim Onlinepartien am Brett möglich machen. Das Unternehmen sucht Partnerschaften mit Clubs und Verbänden, plant gar eine eigene Liga. Im Interview erläutert Geschäftsführer Maximilian Hegener seine Pläne.

Herr Hegener, auf Ihrer Website sagen Sie: „Wir werden Teil des offiziellen Turnierbetriebs, wir werden bald internationale Wettkämpfe ausstatten.“ Was haben Sie vor?
Wir wollen Teil des Turnierschachs werden, indem wir Turnierschach am Brett trotz widriger Umstände ermöglichen. In der Corona-Zeit hat sich eine neue Spielform etabliert: hybrides Schach, die Verbindung von physischem mit Onlineschach. Und das, obwohl die Voraussetzungen noch gar nicht ideal waren, weil es dafür keine Bretter gab. Die Spieler mussten während ihrer Hybrid-Partien zwischen Brett und Bildschirm hin- und herschauen, sie mussten Züge auf dem Brett und mit der Maus doppelt ausführen. Trotzdem wurde auf höchster Ebene bis zum WM-Zyklus hybrid gespielt, zuletzt die Jugend-Europameisterschaft, und die Verbände haben die DWZ- und Elo-Auswertung von hybriden Wettkämpfen möglich gemacht. Wir sind überzeugt, dass hybrides Schach noch enorm viel ungenutztes Potenzial hat und sich als neue Spielform langsam, aber sicher ausbreiten wird. Das wollen wir anschieben, auch mit eigenen Turnierangeboten.
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