April 16, 2024

Mir Sultan Khans strategische Glanzleistung

Der englische Schach-Großmeister Daniel King, Autor eines Buches über Mir Sultan Khan, urteilte einst wie folgt über den ersten indischen Spieler von Weltrang:

„Die Geschichte, wie Sultan Khan überhaupt nach London kam, ist außergewöhnlich. Im indischen Punjab wurde sein Talent von Colonel Nawab Sir Umar Hayat Khan erkannt – ein bekannter Politiker und Militärführer und außerordentlich loyaler Unterstützer der Briten. Er kontaktierte einige der besten indischen Spieler der damaligen Zeit, denn er wollte, dass sie Sultan Khan im westlichen Schach unterrichten. Damit wurde Sultan Khan praktisch ein Spieler bei Hofe, was an die Zeiten des Mogulenreichs erinnert. Und als Sir Umar auf politische Mission nach London reiste, nahm er Sultan Khan mit. Es besteht meiner Ansicht nach, kein Zweifel daran, dass Sir Umar Sultan Khan und seine schachlichen Fähigkeiten für weiche Diplomatie genutzt hat, als sie nach London kamen: Sir Umar repräsentierte die so genannten kriegerischen Stämme; Sultan Khan zeigte, dass Inder den Briten auch intellektuell – mindestens – auf Augenhöhe begegnen konnten.“

„In der berühmten Partie gegen Capablanca hat Khan genau die geschlossene Mittelspielstellung erreicht, die seinem Stil perfekt entsprochen hat. Er hat brillant manövriert, Gegenangriffe unterbunden und war geduldig genug, um auf den richtigen Moment für einen Durchbruch zu warten. Khan hat vor allem durch die Praxis gelernt, durchs Spielen, Schach studiert hat er kaum. Seine ersten Partien in England waren nicht besonders gut, aber er hat unglaublich schnell gelernt. Das zeigt, wie talentiert er war.“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, ich wünsche viel Spaß beim Studium der Partie.