April 25, 2024

Michael S. Langer: „Brauchen eine Integrationsfigur. Dringender denn je.“

Eine Opposition? Michael S. Langer benutzt dieses Wort nicht. Der Präsident des niedersächsischen Schachverbands nennt die regelmäßigen Zoom-Treffen einen „offenen Zusammenschluss“ von Schachfreunden. Die haben sich auch, aber nicht in erster Linie gefunden, um die bestehenden Verhältnisse zu überwinden. Vor allem gehe es darum, den Ländern ein Forum für Austausch über die großen Themen zu geben: der Umgang mit Corona, die Zukunft des Spielbetriebs – und eben die des Schachbunds.

Michael S. Langer.

Der, findet Langer, braucht frisches Blut, damit es beim Schachbund nach mehr als einer Dekade wieder um Schach geht, weniger um Paragrafen, Satzungsfragen und Nichtbefassung. Einmal mehr mahnt Langer an, Durchlässigkeit zur Jugendorganisation zu schaffen, anstatt Trennung zu zementieren. Ein Beispiel dafür, wie es auch gehen könnte, hat der ehemalige Vorsitzende der niedersächsischen Schachjugend parat, wahrscheinlich nicht ganz zufällig ein niedersächsisches.

Michael, ich höre, es habe sich außerhalb der DSB-Gremien eine Zoom-Opposition formiert (siehe dieser Beitrag, Anm. der Red.). Bist du Teil davon?

Ich bin Teil eines offenen Zusammenschlusses von Menschen, die finden, dass im deutschen Schach Dinge beobachtet, bewertet und geändert werden müssen. Das war bislang Aufgabe des Arbeitskreises der Landesverbände …

… dem du im April 2020 einen Brandbrief geschrieben hast.

Der hat nicht die Dynamik ausgelöst, die ich mir gewünscht habe. Unsere Verbände müssen flexibel und kompetenzbasiert bilateral miteinander arbeiten, dafür brauchen sie ein Forum. Da der AKLV in dieser Hinsicht weitgehend ausfällt, findet das jetzt in unserem Kreis statt, zum Beispiel im Hinblick auf den kommenden Kongress. Wir suchen nach Ideen und Lösungen, das Schach ab Mai 2021 besser aufzustellen als jetzt.

Personell besser aufzustellen?

Über einzelne Personen gebe ich öffentlich ungern Bewertungen ab.

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