Blübaum, Donchenko, Keymer, Nisipeanu (alphabetische Reihenfolge) – ein Bullenvierer, das stärkste Quartett, das Deutschland seit Jahrzehnten bei internationalen Wettbewerben vertreten hat. Und, wer weiß, vielleicht klopft schon sehr bald Arkadij Naiditsch an und stellt den deutschen Verband vor die Frage, ob er nicht seine einstige Nummer eins und einen weiteren Spieler mit 2700-Potenzial in diese Truppe einbauen möchte. Die Indizien dafür mehren sich.
So oder so, DSB-Präsident Ullrich Krause hat Recht, wenn er von „hervorragenden Aussichten für die kommenden Jahre“ spricht. Natürlich ließe sich über Nachhaltigkeit debattieren, darüber, ob nicht eine Neuauflage des Erfolgsmodells Prinzengruppe angezeigt wäre. Ob generell diejenigen, die in den jungen Jahrgängen nachrücken, ideal gefördert werden. Aber unmittelbar sieht es sportlich sehr gut aus.
Abseits dieser Perspektive stellt sich der Leistungssport im Schachbund als Scherbenhaufen dar. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es gelingt aufzukehren und die Basis für einen Neuanfang zu schaffen. Eine gewaltige Aufgabe nach allem, was zuletzt zerbrochen ist. Ein Neuanfang wäre gegeben, wenn Vertrauen aufgebaut, Vetternwirtschaft abgeschafft, das Prinzip Verlässlichkeit eingeführt und der gemeinsame Fokus auf den sportlichen Erfolg gerichtet ist – das Fundament für unseren Bullenvierer, die Schacholympiade 2021 auf die Hörner zu nehmen.
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