Es donnerte am 3. Mai 1978 im Frankfurter Westend. Es goss. Aber wie! Die Menschen an den vier belegten Tischen des Cafés in der Niedenau 51, eines wirklich prachtvollen Patrizierhauses, das schon längst – hätten unter anderem die Anwesenden es nicht besetzt – abgerissen hätte sein sollen, diskutierten ihre Pläne. Allen hier war klar, dass zehn Jahre nach 1968 die meiste Luft wohl raus war, ein jeder aufgefordert war zu entscheiden, wie es für ihn weitergehen soll.
Am Tisch nahe dem Ausgang saßen Frauen, vier oder fünf. Ihnen schwebte eine Landkommune in Italien vor, in Umbrien. Vom nächsten Tisch erfuhr man, dass demnächst eine grüne Partei all die bunten Listen zusammenfassen würde. Am dritten Tisch saß Hartmut, allein, aber gleich würde er abgeholt, von Christian Klar, um in die „Kommune 2“ zu fahren, an die Nidda. Dort werde man besprechen, wie man radikaler gegen das „Schweinesystem“ vorgehen würde.
Okay, wie zu erwarten, erhielten wir nicht den Innovationspreis der vereinigten Linken, aber der Club, Brett vorm Kopp („Kopp“ statt Kopf machte alles so wunderbar hessisch) war ein Erfolg! Es dauerte vielleicht zwei Jahre, und schon waren wir Frankfurts mitgliederstärkster Schachverein, hatten unter anderem die Schachabteilung von Grünweiß, dem Polizeisportverein, einfach geschluckt, hatten sechs prallgefüllte Mannschaften, die, selbstverständlich, auf ihrem Marsch durch die Institutionen auch in den nächsten Jahren von Aufstieg zu Aufstieg eilten.
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