Kaum war unser erster Bundesliga-Rückblick veröffentlicht, ging schon die erste Beschwerde ein: Die ruhmreichen Bayern aus München und ihr ehrenwerter sechster Platz bei der Meisterschaftsrunde 2020 seien nicht ausreichend gewürdigt worden.
Ein schöner Blick auf die kompakte Schach-Bundesliga 2020 in der vergangenen Woche!
Einziger Wermutstropfen: Der glorreiche 6. Platz des #FCBayern – wie immer mit einem reinen Amateurteam – wird zu wenig gewürdigt. https://t.co/ZwjE61jX6n— Gerhard Riewe (@GerhardRiewe) September 21, 2020
Die Sache mit dem „reinen Amateurteam“ lassen wir mal unkommentiert so stehen Aber wir nehmen den Hinweis zum Anlass festzustellen, dass sich nicht nur die Bayern so gar nicht für Berichterstattung aufdrängten. Die mediale Unsichtbarkeit haben sie mit fast allen anderen Bundesliga-Vereinen gemein. Immerhin ist ihnen nicht ausgerechnet zur Meisterschaft die Homepage ausgefallen, aber Anreize, Bayern-Heldengeschichten zu verbreiten, haben sie nicht ausgesandt.
Schade eigentlich, es hätte die eine oder andere Geschichte zu präsentieren gegeben. Zum Beispiel die tragische von Niclas Huschenbeths Kampfgeist, der ihn eine Friedensofferte des einstigen Vizeweltmeisters Gata Kamsky ausschlagen ließ. Oder die, wie die rote Bayernriege zwar nicht sportlich, aber optisch das Bundesliga-Finale geprägt hat.
„Die ruhmreichen Bayern aus München und ihr ehrenwerter sechster Platz bei der Meisterschaftsrunde 2020 seien nicht ausreichend gewürdigt worden,,.
Wie soll man einen 6.Plazierten würdigen wenn der Meister kaum Würdigung in den Sportmedien und TV fand.
Schachkunst läuft irgendwie Anonym ab, war nicht immer so.
Das viele Spieler gestern um die Deutsche und heute um die Spanische- Meisterschaft und übermorgen für einen weiteren Verband am Brett sitzen zeigt doch das Schachdilemma (Regelwerk/Statuten FIDE). Mittlerweile gibt es keine sportlichen Höhepunkte mehr wir (das Fachpublikum) werden von Open und Meisterschaften unterschiedlichster Kategorien überschwemmt. Wie kann dass der unbedarfte Zuschauer überhaupt noch einordnen und wie den gemeinen Amateurspieler aus der Basis noch vom Angeln oder Tischtennis abhalten um sich die millionste Analyse anzuschauen. Irgendwann ist auch das letzte Glas leer.
Schachsport wird national nicht größer wenn die Fachberichterstattung auf den paar bekannten Fachseiten international aufgepeppt wird. Was den Schachsport national ausmacht sind die Gemeindebriefe aus den Bistümern pardon LV und die öffentlichen Schlachten der Burgherren. Wenn man 10 Funktionäre statt 10 nationale Schach GM,s fliesend in 20 Sekunden aufzählen kann ist was falsch im System.