Selten hat ein Beitrag auf dieser Seite so viel unmittelbaren Widerspruch ausgelöst wie der gestrige zur DSOL. Tenor all der Nachrichten, die auf diversen Kanälen am Bodensee eingingen: Es sei naiv, angesichts eines geahndeten Cheating-Falles anzunehmen, dass alle anderen fair gespielt haben.
Unter denen, die sich gemeldet haben, ist DSOL-Chef Gregor Johann. Selbst der mag nicht unkommentiert stehen lassen, was gestern hier zu lesen war. Es habe im Lauf der Serie mehrere Cheating-Vorwürfe und -Verdachtsfälle gegeben, teilt Johann mit. Aber nur in einem Fall sei die Angelegenheit statistisch eindeutig gewesen, sodass der Spieler disqualifiziert wurde.
Mittel und Wege, mit weiteren Kontrollmechanismen mehr Gewissheit zu bekommen, seien denkbar: Es müsste mit Screen-Sharing und Kameraüberwachung gespielt werden. Nur würden solche technischen Anforderungen Spieler abschrecken.
1.803 Menschen haben mitgespielt, 1.802 davon fair. Weil die DSOL offensichtlich funktioniert, regulärer Spielbetrieb aber noch lange nicht, sollte das Erfolgsmodell DSOL schnellstmöglich fortgesetzt werden.https://t.co/KDeQJv19hH
— Perlen vom Bodensee (@Bodenseeperlen) September 10, 2020
Wenigstens sind wir mit unserem naiven (?) Glauben an die Sportlichkeit nicht alleine, siehe Kalhorns Tweet.
Mal ganz unabhängig davon, dass Gewinnen mit Computerhilfe keinerlei Befriedigung bringt: Jeder DSOL-Teilnehmer steht mit seinem Klarnamen für seine Züge, obendrein vertritt jeder Teilnehmer seinen Verein. Welcher Denkprozess führt unter diesen Umständen zur ethischen Bankrotterklärung, falsch zu spielen?
More Stories
Der DSB zu den neuen Finanzlöchern
Am Scheideweg
Putins Mann?
In Sitges im Rampenlicht
Besser als Nepo! | Daniel Dardha vs. Dmitrij Kollars
Unsere Besten: Die Nationalkader 2022