Der erste garstige Ellbogencheck dieser Seite in Richtung unseres Schachbunds lässt sich exakt datieren. Es geschah am 1. Juni 2019, dem Tag des DSB-Kongresses, um 12.36 Uhr auf Twitter.
DSB-Mitarbeiter Arne J. ist heute für das Reichen des Mikrofons zuständig. Leider gibt es nur eines. Ob er einen Schrittzähler dabei hat?!
Er sollte sich überlegen für diesen Kongress Kilometergeld zu beantragen.#DSJ #Kongress #schachgipfel— Deutsche Schachjugend e.V. (@Schachjugend) June 1, 2019
Der Mitarbeiter ist übrigens der Pressesprecher des DSB und als solcher eine zentrale Figur (die heute am DSB-Ticker sitzen sollte).
Dass sie den mit Mikro hin- und herrennen lassen, sagt eine Menge über den Stand der Öffentlichkeitsarbeit beim @Schachbund #schachgipfel https://t.co/auw708O5zY
— Perlen vom Bodensee (@Bodenseeperlen) June 1, 2019
Kurz zuvor hatte Geschäftsführer Marcus Fenner seinen Mitarbeiter Arne Jachmann zum Pressesprecher des Deutschen Schachbunds ernannt. Am Bodensee keimte die Hoffnung, dass Fenner und sein Verband nicht länger peinlich sein, sondern dem gerecht werden wollen, wozu der DSB sich 17 Jahre zuvor per Leitbild verpflichtet hatte: Dem Schach dienen, und das mit zeitgemäßen Methoden.
Zur Hoffnung gesellte sich Solidarität. Weil sich der Job eines Pressesprechers mit der beruflichen Qualifikation des Schreibers dieser Zeilen überschneidet, schlägt das Ungerechtigkeitsradar am Bodensee besonders stark aus, wenn ein solcher Kollege schäbig behandelt wird.
Dann war Schachgipfel, und es war peinlich wie immer. Die Spieler blieben namen- und gesichtslos, niemand baute in den Tagen vor den Meisterschaften Spannung auf, niemand erzählte Geschichten rund um die Protagonisten, ja, niemand erzählte irgendetwas, das potenziell am Schach interessierte Leute fesseln könnte. Das wenige, das nach außen drang, war so veraltet wie die spät aktualisierten Tabellen auf der Gipfel-Website.
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